Unter normalen Umständen wäre ein Absatz-Einbruch um 19,4 im Januar 2021 eine mittlere Katastrophe für BMW Deutschland, aber unter den besonderen Umständen der aktuellen Situation sind selbst diese Zahlen noch relativ “gut”. Das liegt einerseits daran, dass der Gesamtmarkt im Januar 2021 sogar um 31,1 Prozent auf ein historisch niedriges Niveau eingebrochen ist und andererseits daran, dass auch die beiden wichtigsten Wettbewerber einen noch deutlich stärkeren Rückgang verbuchen mussten als BMW. Im direkten Konkurrenzumfeld sind -19,4 Prozent folglich ein vergleichsweise guter Wert und auch beim Blick auf den Rest der Autobauer mit mindestens fünfstelligem Absatz steht nur bei Opel ein kleineres Minus.
In absoluten Zahlen kommen nur zwei Autobauer im Januar 2021 auf mehr Neuzulassungen in Deutschland als BMW: Volkswagen ist mit 34.189 Einheiten unangefochten an der Spitze, liegt aber 29,9 Prozent unter dem Vorjahr. Außerdem liegt Mercedes mit 17.912 Einheiten vor den 16.479 Einheiten von BMW, allerdings bedeutet der Wert für Daimler einen Rückgang um 31,2 Prozent. In den Zahlen der Stuttgarter sind außerdem leichte Nutzfahrzeuge wie Citan, Vito und Sprinter enthalten, sodass sich die Werte nicht hundertprozentig sauber mit dem BMW-Absatz vergleichen lassen.
Die Ursachen für die historisch niedrigen Neuzulassungen im Januar 2021 sind schnell aufgezählt: Zum einen war die Corona-Pandemie im Vorjahresmonat praktisch noch nicht auf dem deutschen Automarkt angekommen, zum anderen haben viele Kunden ihren Kauf mit Blick auf die Mehrwertsteuer-Erhöhung zum Jahreswechsel noch in den Dezember gelegt. Das auf den Rekord-Dezember 2020 nun ein Rekord-Januar mit umgekehrten Vorzeichen folgte, ist insofern wenig überraschend.
Eines ist jedenfalls jetzt schon klar: Ein normales Jahr für den Automarkt wird auch 2021 nicht werden, genau wie im Vorjahr dürften die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch weiterhin eine ganz wesentliche Rolle spielen.
(Grafiken & Infos: KBA)