Bei den bisher in Deutschland eingesetzten BMW iX3 handelte es sich, möglicherweise abgesehen von wenigen handverlesenen Ausnahmen, ausschließlich um Fahrzeuge für interne Zwecke der BMW Group. Egal ob es dabei um Tests und Erprobungen, Presse-Testwagen für erste Fahrberichte oder Vorführer und Demonstratoren für Händler und Verkäufer ging, echte Kunden mussten in jedem Fall noch Geduld aufbringen. Nun zeichnet sich offenbar ein Ende der Wartezeit ab, denn BLG Logistics meldet die Ankunft der ersten BMW iX3 für die sogenannte Händler-Erstausstattung im Rahmen der Markteinführung. Weitere Schiffe mit vielen zusätzlichen Einheiten für den deutschen Markt sollen folgen.
Die ersten wirklich für deutsche Kunden bestimmten BMW iX3 kamen demnach am 8. Januar mit dem riesigen Auto-Transportschiff “Phoenix Leader” der Reederei NYK Line in Bremerhaven an. Der 200 Meter lange und 32 Meter breite Frachter kann über 5.000 Autos transportieren und wird offenbar auch genutzt, um den derzeit ausschließlich in China gebauten BMW iX3 in seine eigentliche Heimat Deutschland zu bringen. Ob das Elektro-SUV später auch an anderen Standorten als in China gebaut wird, wollen die Münchner von der Nachfrage in den einzelnen Märkten abhängig machen.
Generell versuchen die Logistiker und Planer der BMW Group, die Produktion der Fahrzeuge immer so nah wie möglich an den wichtigsten Absatzregionen zu realisieren – deshalb kam im Fall des BMW iX3 nur China als primärer Produktionsstandort in Frage. In seinen konventionell angetriebenen Varianten wird der BMW X3 G01 auch im amerikanischen Werk Spartanburg, im südafrikanischen Werk Rosslyn und im chinesischen Werk Dadong in Shenyang gebaut.
Der Elektro-X3 verfolgt einen etwas anderen Ansatz als seine deutschen Rivalen und orientiert sich deutlich stärker an maximaler Effizienz als an Fahrleistungen eines Sportwagens, wie sie im Alltag ohnehin nur selten abrufbar sind. Mit 286 PS und permanent anliegenden 400 Newtonmeter Drehmoment ist er aber auch kein Kind von Traurigkeit, denn in Kombination mit dem tiefen Schwerpunkt kann der BMW iX3 überraschend viel Spaß machen.
Gemäß WLTP-Zyklus kommt der Elektro-X3 je nach Konfiguration und Ausstattung auf eine Reichweite von 450 bis 458 Kilometer, obwohl sein Lithium-Ionen-Akku mit einer Brutto-Kapazität von 80 kWh (netto bleiben 73,83 kWh) deutlich kleiner dimensioniert ist als bei der direkten Konkurrenz. Wer eine DC-Schnelllade-Säule mit 150 kW zur Verfügung hat, kann den Akku innerhalb von 34 Minuten von 0 auf 80 Prozent bringen. Wer per AC-Wallbox mit maximal 11 kW lädt, benötigt für eine komplette Ladung von 0 auf 100 Prozent etwa siebeneinhalb Stunden.
Die Preise für den BMW iX3 beginnen in Deutschland bei 66.300 Euro.
(Foto mit Frachtschiff: BLG Logistics / Restliche Fotos: BMW)