Auf den ersten Blick kennt der Automarkt Deutschland 2020 fast nur Verlierer: Mit Ausnahme von Fiat und Tesla liegen die Verkaufszahlen aller Marken unter dem Vorjahreswert, im Fall der beiden Gewinner tragen die überschaubaren Zahlen des Vorjahres ganz wesentlich zum Erfolg bei. Insgesamt ergibt sich bei 2.917.678 vom Kraftfahrtbundesamt registrierten Neuzulassungen ein Rückgang von 19,1 Prozent. Bei 14 Marken, darunter große Namen wie VW, Audi oder Ford, fiel das Minus sogar noch höher aus als im Durchschnitt. BMW und MINI zählen mit einem Minus von 13,7 beziehungsweise 11,7 Prozent zu jenen Marken, die ihre Marktanteile in diesem schwierigen Umfeld ausbauen konnten.
Für den Gesamtmarkt gilt dabei, dass der Dezember 2020 die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch ein wenig kaschieren konnte: Mit 311.394 Neuzulassungen liegt der Dezember 2020 nicht nur 9,9 Prozent über dem Vorjahresmonat, er stellt sogar einen neuen Allzeit-Rekord für die Dezember-Neuzulassungen in Deutschland auf. BMW konnte dabei nicht ganz mit dem Vorjahresmonat mithalten, 26.684 Einheiten sind aber für sich betrachtet dennoch ein sehr starker Wert zum Jahresabschluss.
Aber zurück zum Gesamtjahr 2020: Mit 240.968 Einheiten für BMW und 44.152 MINI festigt die BMW Group ihren Vorsprung auf die VW-Tochter Audi. Die Ingolstädter kamen auf 213.934 Neuzulassungen und konnten dabei nicht wie erhofft aufholen, sondern mussten die Lücke nach München sogar noch größer werden lassen. An der Spitze des deutschen Premium-Markts steht laut KBA-Statistik wie üblich Mercedes, wobei in den 303.185 notierten Neuzulassungen neben Pkw- und SUV-Baureihen auch Nutzfahrzeuge wie Vito, Sprinter und Citan enthalten sind, was einen echten Vergleich beinahe unmöglich macht.
Die Kleinwagen-Marke Smart ist mit einem Minus von 67,3 Prozent der größte Verlierer auf dem Automarkt Deutschland 2020. Die Daimler-Tochter kommt im Gesamtjahr nur auf 16.051 Neuzulassungen und kann die Kunden im Moment offenbar nicht überzeugen. Dass der massive Rückgang nicht nur am konsequenten Wechsel auf Elektroantrieb liegen muss, zeigt der größte Gewinner des Jahres: Tesla verkaufte trotz deutlich höherer Preise und kaum vorhandenem Händlernetz 16.694 Elektroautos.
(Grafik & Infos: KBA)