Für den rein elektrischen Mercedes EQS auf Basis der S-Klasse zünden die Schwaben die nächste Stufe in Sachen Infotainment-Display: Mit dem MBUX Hyperscreen wird praktisch die gesamte Vorderseite der Armaturentafel zu einem riesigen Display, das zur Anzeige aller möglichen Inhalte genutzt werden kann. Während in den meisten anderen Autos über Display-Größen von 10,25 oder 12,3 Zoll gesprochen wird, sorgt der 141 Zentimeter breite und entsprechend der Grundform des Armaturenträgers leicht gewölbte Hyperscreen schon auf den ersten Blick für einen unbestreitbaren Wow-Effekt.
Um das Mega-Display flüssig mit Inhalten bespielen zu können, kommt ein Computer-System mit 8 CPU-Kernen und 24 Gigabyte RAM zum Einsatz. Auf der riesigen Fläche ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für die digitale Gestaltung des Infotainment-Systems, denn auf eine unnter Umständen als verschachtelt wahrgenommene Menü-Struktur kann im Mercedes EQS komplett verzichtet werden: Die Stuttgarter sprechen von einem Zero-Layer-Konzept und meinen damit, dass alle wichtigen und in der entsprechenden Situation gebrauchten Funktionen immer direkt aufzufinden sind. Wie gut das in der Praxis funktioniert, wird von der Leistungsfähigkeit der Software abhängen, aber Mercedes hat diese bereits selbstlernend gestaltet und will sie so ständig an die tatsächlichen Bedürfnisse des Fahrers anpassen können.
Klar ist auch, dass der MBUX Hyperscreen im Mercedes EQS die Spielregeln in Sachen Infotainment-Darstellung verschiebt: Wie auch immer die Infotainment-Displays im BMW i7 angeordnet sein werden – wer große Displays und einen gewissen Show-Effekt mag, wird das Über-Display der elektrischen S-Klasse mit hoher Wahrscheinlichkeit in Erwägung ziehen und könnte darin durchaus den entscheidenden Punkt für seine Fahrzeugwahl sehen.
Wer keinen gesteigerten Wert auf ein riesiges Display legt, kann auf das entsprechende Kreuz in der Aufpreis-Liste verzichten: Serienmäßig wird sich das Cockpit-Design des EQS deutlich enger an der aktuellen Mercedes S-Klasse orientieren. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Hyperscreen zu einem späteren Zeitpunkt auch für die konventionell angetriebenen Varianten der S-Klasse angeboten wird.
Wie und ob der BMW i7 auf den MBUX Hyperscreen reagieren wird, werden wir im späteren Verlauf des Jahres erfahren: Auch der rein elektrische 7er dürfte das eine oder andere nette Feature an Bord haben, um ihn zu einem begehrenswerten Fahrzeug für eine innovationsfreudige Zielgruppe zu machen.
Gorden Wagener (Chief Design Officer Daimler Group): “Mit unserem MBUX Hyperscreen wird eine Designvision Wirklichkeit. Wir verbinden Technologie mit Design auf faszinierende Weise. Das bietet dem Kunden eine beispiellose Benutzerfreundlichkeit. Wir lieben die Einfachheit, wir haben bei MBUX ein neues Level erreicht.”
Sajjad Khan (Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz AG und CTO): “Der MBUX Hyperscreen ist zugleich Gehirn und Nervensystem des Autos. Der MBUX Hyperscreen lernt den Kunden immer besser kennen und liefert ein maßgeschneidertes, personalisiertes Infotainment- und Bedien-Angebot, bevor der Passagier irgendwohin klicken oder scrollen muss.”
(Bilder & Infos: Mercedes-Benz)