Wer sich gleich zum Auftakt eines Jahres richtig blamieren will, hat dank Social Media schon Sekunden nach Mitternacht die erste Chance dazu. Souverän genutzt wurde die Option von BMW USA, wo man den guten Rutsch ins neue Jahr mit einem Instagram-Video von einem driftenden BMW M2 wünschte – so weit, so gut. Wer allerdings den Ton aktiviert, wundert sich dann doch recht schnell: Was auch immer da zu hören ist, ein BMW M2 oder eine seiner Varianten ist es ganz sicher nicht und auch sonst kommt kein aktueller BMW in den Sinn, der derart nach Supersportler klingt wie die Tonspur in den amerikanischen Neujahrs-Grüßen.
Verantwortlich für den Sound könnte stattdessen ein Audi R8 V10 sein, aber unabhängig vom tatsächlichen Urheber der Tonspur steht vor allem eine Frage im Raum: Warum zur Hölle hat man nicht einfach Sound-Aufnahmen des BMW M2 genutzt? Selbstverständlich klingt der Kompaktsportler mit aufgeladenem Reihensechszylinder weniger aufregend und nicht ganz so fulminant wie ein Supersportler mit Hochdrehzahlmotor, aber er klingt auch bei weitem nicht so schlecht, dass man seinen Sound verstecken müsste. Zu bedenken ist hierbei auch, dass der Sound im Gebiet von BMW USA noch eine ganze Ecke schärfer ist als bei uns, weil bei allen M2 für Kunden außerhalb Europas kein Otto-Partikelfilter verbaut wird.
Here you go. https://t.co/3pV9O6V3g5
— chris harris (@harrismonkey) January 2, 2021
Klar ist nun vor allem Eines: BMW USA hat sich den ersten dicken Social Media-Fail des Jahres 2021 geleistet und der Konkurrenz eine erstklassige Vorlage für hämische Posts geliefert. Das nachträgliche Löschen des Beitrags hilft jedenfalls nicht dabei, das Thema von der Tagesordnung zu entfernen – wie alle Internet-Nutzer seit Jahren wissen, steigert Löschen nur das Interesse an einem Thema und sorgt im Zweifel für eine noch höhere Verbreitung.
Wir dürfen nun in jedem Fall gespannt sein, wie die Konkurrenz auf die unverhoffte Chance reagiert. Will man die Sache positiv betrachten, könnte man zumindest darauf hoffen, dass BMW sein Fail-Reservoir für 2021 schon jetzt gut gefüllt hat und bei allen künftigen Posts doch etwas genauer darauf achtet, ob man sich mit einer veränderten Tonspur wirklich einen Gefallen tut oder doch eher lächerlich macht.