Der Auto-Diebstahl durch Nutzung einer Sicherheitslücke von Keyless-Go-Systemen ist ein seit Jahren bekanntes Problem. Fahrzeuge fast aller Marken lassen sich mit entsprechender Ausrüstung innerhalb kurzer Zeit öffnen und starten, in der Regel bemerkt der Besitzer den Diebstahl erst Stunden später. Genau wie andere Premium-Anbieter sind auch BMW-Kunden betroffen, die sich für den optionalen Komfortzugang zum schlüssellosen Öffnen entschieden haben. Was im Alltag praktisch ist – der Schlüssel kann in der Tasche bleiben, denn das Fahrzeug erkennt die Annäherung des Besitzers und öffnet sich beim Berühren des Türgriffs – lässt sich leider auch missbrauchen.
Wie die Polizei meldet, sind in den letzten Wochen allein im Großraum München fünf Autos mit Hilfe des Keyless-Go-Systems gestohlen worden. Dabei handelte es sich laut Pressemitteilung vordergründig, aber nicht ausschließlich um Fahrzeuge der Marke BMW, die das System unter dem Namen Komfortzugang anbietet. Der Schaden summiert sich auf etwa 500.000 Euro, die Diebe haben es also offenbar auf besonders hochwertige Fahrzeuge abgesehen. Bei der Diebstahl-Methode wird das Funk-Signal des Autoschlüssels mit Hilfe relativ einfacher Technik künstlich verlängert, sodass die Sensorik des Fahrzeugs davon ausgeht, dass sich der Schlüssel in unmittelbarer Nähe befindet.
Entgegenwirken lässt sich der Diebstahl-Methode durch die Aufbewahrung des Schlüssels in einer Metall-Box, die seine Funkwellen abschirmt und dadurch eine ungewollte Verlängerung verhindert. Außerdem sollte der Schlüssel niemals zu nah am Fenster oder der Tür gelagert werden. Ein weiterer Tipp der Polizei München ist es, einfach etwas weiter von der eigenen Wohnung entfernt zu parken – auch so vergrößert sich die zu überbrückende Distanz zwischen Schlüssel und Auto.
Mit der Einführung des 3er G20 wurde der Diebstahl-Schutz des BMW Komfortzugangs durch eine relativ simple Maßnahme deutlich verbessert: Die Funk-Funktion des Schlüssels wird automatisch deaktiviert, wenn sich dieser für mehrere Minuten nicht mehr bemerkt hat. Hierfür stellt ein simpler Erschütterungssensor fest, ob sich der Besitzer des Schlüssels gerade bewegt und sich beispielsweise seinem Auto nähert oder zumindest den Schlüssel in die Hand nimmt. Ein nachts am Schlüsselbrett hängender oder auf dem Schuhschrank liegender Schlüssel kann daher nicht mehr missbraucht werden, um das Auto zu öffnen oder gar zu starten.
Für ältere Fahrzeuge bietet BMW seit Jahren die Option an, den Komfortzugang in der Werkstatt deaktivieren zu lassen. Damit lässt sich die Möglichkeit des Diebstahls auf diese Art ebenfalls wirksam unterbinden.