Hightech und Luxus sind Dinge, die nach Überzeugung der Verantwortlichen für den BMW iX nicht immer mit dem Holzhammer gezeigt werden müssen. Stattdessen gehen die Macher des Elektro-SUV ganz bewusst einen Schritt weiter und implementieren Technik-Elemente so, dass sie möglichst unsichtbar sind und nur in Erscheinung treten, wenn sie tatsächlich gerade gebraucht werden. Das als Shy Tech bekannte Konzept beschreibt einen modernen und zurückhaltenden Ansatz für alle, die nicht ständig jedem zufälligen Betrachter die neuesten Errungenschaften zeigen müssen.
Beispiele für Shy Tech finden sich im BMW iX fast überall – aber konzeptbedingt natürlich erst auf den zweiten Blick. Das Verstecken von Technik-Elementen beginnt bei den versenkten Türgriffen und hinter der Niere versteckter Sensorik für die Assistenzsysteme, hört damit aber längst nicht auf: Praktisch alle Sensoren und Kameras sind so platziert, dass sie höchstens bei Benutzung in Erscheinung treten. Hierfür werden schwarze Flächen gezielt genutzt, um etwa PDC-Sensoren und die Rückfahrkamera zu verstecken. Letztere ist samt Reinigungssystem in den äußeren Ring des BMW-Logos integriert und nur bei genauem Hinsehen erkennbar. Selbst bei profanen Details wie dem Stutzen zum Auffüllen des Wischwassers haben die Designer auf eine dezente Lösung geachtet: Er steckt unter dem BMW-Logo an der Front und ermöglicht es, dass die “Motorhaube” des iX außerhalb von Werkstatt-Besuchen praktisch nie geöffnet werden muss.
Noch interessanter wird die Shy Tech-Umsetzung aber im Innenraum: Selbstverständlich verfügt der BMW iX über ein leistungsstarkes Soundsystem, aber Lautsprecher sucht man weitgehend vergeblich. Die filigranen Luftausströmer sind zwar nicht so unsichtbar integriert wie die teilweise unter Stoff verborgenen und auf Wunsch sogar in den Kopfstützen der Sitze verbauten Lautsprecher, aber ebenfalls so dezent und unauffällig wie möglich in das Design eingebettet. Auch der Projektor des Head-up-Displays wurde so in die Armaturentafel integriert, dass er wesentlich weniger ins Auge fällt als bei allen bisherigen BMW-Modellen.
Viel kleiner als gewohnt fällt auch der Gangwahlschalter auf der Mittelkonsole aus, der neben dem iDrive-Controller aus geschliffenem Kristallglas positioniert ist. Rund um den iDrive-Controller, der eher wie ein Kunstwerk als wie ein klassisches Bedienelement wirkt, wird das Shy Tech-Prinzip auf die Spitze getrieben: Die Oberfläche aus offenporigem Holz ist eine einzige homogene Fläche, verbirgt aber elf nur durch hinterleuchtete Symbole angedeutete Tasten. Damit das System dennoch ohne hinzusehen während der Fahrt bedient werden kann, sind winzige Fühlstege zwischen den Tasten platziert: Wer die Position der Tasten kennt und mit dem Finger über die Fläche gleitet, weiß auch ohne hinzusehen an welcher Stelle sich sein Finger gerade befindet.