Noch vor der offiziellen Enthüllung durfte die sport auto ans Steuer des neuen BMW M5 CS und liefert nun ein Onboard-Video vom Hockenheim-Ring. Im Zusammenhang mit dem Video dürfen die Experten für besonders sportliche Automobile offenbar auch die Leistungsangabe verraten, die allerdings etwas niedriger ausfällt als erhofft: Während im Allgemeinen rund 650 PS erwartet wurden, stehen im Datenblatt des M5 CS allem Anschein nach “nur” 635 PS und unveränderte 750 Newtonmeter Drehmoment. Auch wenn 15 PS in einem derart starken Umfeld nicht wirklich spürbar sind, dürfte der eine oder andere Interessent diese doch recht konservative Angabe weniger begeistert zur Kenntnis nehmen – schließlich sind auf dem Prüfstand selbst die meisten Serien-M5 mit offiziell nur 600 PS stärker gemessen worden.
Die Zurückhaltung bei der Leistungsangabe zeigt aber auch, dass der Fokus der M GmbH mal wieder nicht bei der reinen Längsdynamik liegt: Der BMW M5 CS soll mit anderen Dingen begeistern als mit möglichst vielen Pferdestärken. Dass er genügend Leistung für so gut wie jede Aufgabe an Bord hat, steht auch mit 635 PS nicht zur Debatte. Worum es geht, zeigt der Blick in den Innenraum des von der sport auto gefahrenen Prototypen: Die gezeigten Schalensitze mit roten Details erinnern deutlich mehr an einen Sportwagen als an eine Business-Limousine und versprechen enormen Seitenhalt, auf den man angesichts des Querdynamik-Potenzials keinesfalls verzichten möchte. Ein weiterer Hinweis auf die bevorzugten Spielplätze dieser Limousine: In die Kopfstützen der Sportsitze ist der Umriss der Nürburgring Nordschleife eingeprägt.
Bevor es auf die Nürburgring Nordschleife geht, muss sich der BMW M5 CS aber zunächst auf dem GP-Kurs des Hockenheim-Rings beweisen. Hierfür ist die Power-Limousine auf Ultra High Performance-Reifen vom Typ Pirelli P Zero Corsa unterwegs, die mit 275 Millimetern Breite vorn und 285 Millimetern hinten die gleiche Aufständsfläche wie bei den schwächeren M5-Varianten bieten.
Bei der Onboard-Runde erzielt Christian Gebhardt eine Rundenzeit von 1:53,6 Minuten und ist damit sechs Zehntelsekunden schneller als der nominell 10 PS schwächere M5 Competition oder auch ein Audi R8 V10 RWS. Ob die M GmbH den neuen Über-M5 für noch schnellere Zeiten eines Tages auch mit Cup-Bereifung an die Presse gibt, wie es Mercedes mit dem AMG GT 63 S bereits getan hat, bleibt abzuwarten. Alle Hintergründe zur Rundenzeit und viele Details zur Technik des neuen BMW M5 CS liefert die sport auto in ihrer neuen Ausgabe 12/2020.
