In den letzten drei Monaten sah es fast so aus, als ob die Corona-Pandemie dem BMW-Absatz in Deutschland nicht viel anhaben könnte: Während andere Marken zum Teil deutlich unter dem Vorjahresmonat blieben, meldeten die Münchner eine Steigerung nach der anderen. Im Oktober 2020 spürt nun auch BMW den rauen Wind der aktuellen Situation und bleibt mit einem Deutschland-Absatz von 20.825 Einheiten deutliche 14,4 Prozent unter dem Vorjahr, während der Gesamtmarkt nur um 3,6 Prozent schrumpfte und deutlich mehr Marken als zuletzt ein Plus vermelden konnten.
Dass hierfür auch die starke BMW-Performance im Vorjahresmonat verantwortlich ist, zeigen aber die absoluten Zahlen: Mit 20.825 Neuzulassungen lag der Deutschland-Absatz genau zwischen den Werten von August und September. Auch bei MINI liegt der Oktober-Absatz in Deutschland unter dem Vorjahr, die Briten kommen auf 4.347 Neuzulassungen und ein Minus von 7,6 Prozent. Genau wie die Kernmarke BMW hatte auch MINI in den letzten drei Monaten stets eine Steigerung vermeldet, was den jetzigen Rückgang deutlich relativiert. Denn klar ist: Was die Zahlen der Einzelmonate im Corona-Jahr 2020 wirklich Wert sind, wird sich erst mit mehr zeitlichem Abstand wirklich beurteilen lassen.
Beim Blick auf das bisherige Gesamtjahr bleiben BMW und MINI genau wie der Gesamtmarkt und fast alle anderen Autobauer tief im roten Bereich. Für den Gesamtmarkt ergibt sich bisher ein Rückgang um gewaltige 23,4 Prozent, verglichen damit sind die Rückgänge von 16,3 Prozent bei BMW und 12,2 Prozent bei MINI fast schon als moderat zu bezeichnen. Als einzige vom KBA einzeln aufgeführte Marke meldet Tesla ein Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum: Die amerikanischen Elektro-Pioniere verkauften in den ersten 10 Monaten insgesamt 11.469 Autos in Deutschland und liegen damit 23,3 Prozent über Vorjahr.
Den Eindruck einer relativ starken Performance in einem ausgesprochen schwierigen Umfeld unterstreicht auch der Blick auf die direkten Wettbewerber der BMW Group: Audi meldet mit -24,2 Prozent einen noch stärkeren Rückgang als der Gesamtmarkt, Mercedes kann sein Minus dank einer starken Leistung im Oktober auf 14,9 Prozent reduzieren. Wie immer gilt, dass in den deutschen Mercedes-Zahlen auch Nutzfahrzeuge wie Citan, Sprinter und Vito enthalten sind, was die Vergleichbarkeit mit den Werten von BMW und Audi deutlich einschränkt.
(Grafiken & Infos: KBA)