Corona zum Trotz hat die BMW Group in Q3 2020 ein Ergebnis von rund 2,5 Milliarden Euro vor Steuern erzielt, das sind knapp 10 Prozent mehr als im 3. Quartal des Vorjahres. Im Vergleich zum Vorjahr konnten trotz ausgesprochen schwieriger Rahmenbedingungen außerdem auch der Absatz und der Konzernüberschuss gesteigert werden, woran die schnelle Erholung des Automobilmarkts in China maßgeblichen Anteil hat. Grundlage des finanziellen Erfolgs sind die 675.592 ausgelieferten Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce – das entspricht einer Absatz-Steigerung um 8,6 Prozent. Die EBIT-Marge im Segment Automobile lag dabei auf einem Niveau von 6,7 Prozent und damit knapp über dem Vorjahresniveau.
Betrachtet man die Zahlen seit Beginn des Jahres, sind die negativen Effekte der Corona-Pandemie allerdings unübersehbar: Der Absatz sank um 12,5 Prozent auf 1.638.167 Einheiten, das sind rund 234.000 Fahrzeuge weniger als im Vorjahreszeitraum. Folgerichtig sank auch der Konzernumsatz per September um 7,1 Prozent auf 69,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern liegt bei 2,962 Milliarden Euro und damit 41,5 Prozent unter Vorjahr, die Umsatzrendite von 4,3 Prozent liegt ebenfalls weiter unter dem Niveau des Vorjahres. Überraschen können diese Zahlen für das bisherige Gesamtjahr allerdings nur insofern, dass viele Analysten im Lauf des ersten und zweiten Quartals noch erheblich schlimmere Auswirkungen der Pandemie erwartet haben.
Beim Blick auf den Absatz in den Regionen und Märkten fällt allerdings auf, dass in Q3 2020 nicht nur China eine starke Performance gezeigt hat: Die BMW Group lag mit einem Absatz von 275.740 Einheiten auch auf dem Heimat-Kontinent Europa 7,1 Prozent über dem Vorjahr. Wichtigster Treiber der Erholung ist dabei der Heimatmarkt Deutschland, denn hier wurde der Vorjahreszeitraum sogar um 13,4 Prozent übertroffen. Noch größer fällt das Wachstum allerdings in Asien aus: 288.907 Einheiten entsprechen einer Steigerung um 24,8 Prozent, China allein kommt sogar auf ein Plus von 31,0 Prozent. Weniger gut läuft es in Amerika, wo nicht nur die stark Corona-belasteten USA weit vom Niveau des Vorjahres entfernt bleiben: 99.356 Einheiten entsprechen einem Rückgang um 17,0 Prozent.
Wie üblich veröffentlicht BMW mit dem Quartalsbericht auch die weltweiten Absatz-Zahlen der einzelnen Baureihen. Seit Jahresbeginn bewegen sich dabei nur einige wenige Baureihen im Plus: 3er, 8er, Z4 sowie X6 und X7 sind die einzigen Modelle, die trotz Corona über dem Vorjahreszeitraum liegen. Diese und weitere Infos finden sich in den hier eingebundenen Grafiken:
Oliver Zipse (Vorstandsvorsitzender der BMW AG): “Das dritte Quartal unterstreicht die Leistungsfähigkeit der BMW Group in einem herausfordernden Umfeld. Wir haben unser Konzernergebnis gesteigert und liegen damit auf Kurs für unsere Jahresziele. Wir steuern das Tagesgeschäft eng an der regionalen Entwicklung der Nachfrage und können jederzeit auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren. Wir gestalten die Transformation unserer Industrie aus einer Position der Stärke heraus und sind für die kommenden Jahre sehr gut aufgestellt. Gleichzeitig richten wir das Unternehmen schon jetzt strategisch und technologisch auf die Zeit nach 2025 aus – und beziehen dabei zentrale Aspekte wie Fahrzeugarchitekturen und Werkebelegung mit ein.”
Nicolas Peter (Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen): “Hohe Profitabilität und ein konsequentes Kostenmanagement stehen im Fokus unserer finanziellen Steuerung. Auf dieser soliden Basis investieren wir weiter in die Zukunft des Unternehmens und stemmen die Transformation aus eigener Kraft. Wir profitieren heute beispielsweise von der strategischen Fokussierung auf das obere Luxussegment, die wir 2016 getroffen haben: Mit den attraktiven Modellen der 8er Reihe und dem BMW X7 haben wir das Absatzvolumen hochprofitabler Modelle seit 2018 um über 70% steigern können. Auf der Kostenseite erhöhen zahlreiche Initiativen unsere Effizienz. Damit halten wir das Unternehmen im herausfordernden Umfeld sowohl kurz- als auch langfristig auf Kurs.”