Ganz im Zeichen der 4 hat die BMW Group einen internen Design-Wettbewerb für den BMW M4 GT4 ausgeschrieben. Herausgekommen sind 30 spannende Entwürfe aus verschiedensten Bereichen des Unternehmens, von denen 4 in die Praxis umgesetzt werden sollen. Für die Auswahl der Sieger-Designs war eine selbstverständlich vierköpfige Jury verantwortlich: BMW Group Design-Chef Adrian van Hooydonk, BMW Design-Chef Domagoj Dukec, BMW M- und Motorsport-Chef Markus Flasch sowie der bis vor kurzem als BMW Motorsport-Chef tätige Jens Marquardt.
Die vier siegreichen Design-Entwürfe für den BMW M4 GT4 stammen von Julia Quentin, Simon Haynes, Wesselka Mandowa-Maier und Li Tianyuan. Sie sollen in der vierten Saison für den Kundensport-Rennwagen zu sehen sein und werden allen interessierten Teams zur Verfügung gestellt. Der BMW M4 GT4 kommt in diversen Rennserien auf der ganzen Welt zum Einsatz und punktet dabei nicht nur mit Performance, sondern auch mit einer für Rennwagen hohen Laufleistung, hoher Wartungsfreundlichkeit und daraus resultierend vergleichsweise niedrigen Betriebskosten. Auch der Kaufpreis für den hochqualifizierten Sportler fällt mit 174.000 Euro netto vergleichsweise human aus.
Julia Quentin arbeitet eigentlich als Farb- und Material-Designerin im Design-Team von BMW Motorrad in München. Ihr Entwurf trägt den Titel “Fractal Duality” und greift mit großflächigen geometrischen Elementen die Formen der 4 auf. Sie selbst erklärt ihren Entwurf wie folgt: “Meine Arbeit verbindet zwei meiner größten Leidenschaften, nämlich Motorrad fahren und Motorräder zu entwerfen. Bei meinen Entwürfen denke ich immer darüber nach, wie Grafiken und Muster die skulpturale Geometrie eines Objekts hervorheben können. Das Hinzufügen von Details und Farben kann ein Design völlig verändern und emotionalisieren. Ich liebe es, disruptive Designs zu entwerfen, die eine starke visuelle Botschaft transportieren. Deshalb habe ich für den BMW M4 GT4 ein geometrisches Muster mit sauber geschnittenen Quadraten und großer Typografie entworfen. Das Auge muss das Muster zuerst verstehen, bevor es beim zweiten Blick die Form des Fahrzeugs sieht.”
Der zweite Sieger-Entwurf stammt von Simon Haynes, der im Coachbuild-Bereich von Rolls-Royce in Goodwood tätig ist. Sein Design trägt den Titel “Vivid Momentum” und erinnert Motorsport-Fans sofort an diverse Rennwagen im charakteristischen BASF-Design, das in den 70ern auf so gut wie jeder Rennstrecke zu sehen war. Er erklärt den Look folgendermaßen: “Diese Aufgabe war etwas ganz anderes als meine normale Tätigkeit, aber ich konnte dabei meine Leidenschaft für den Motorsport einbringen. Mein Entwurf ist eine Hommage an eines der auffälligsten Rennsport-Designs von BMW, das sich von den anderen Entwürfen seiner Zeit abhob. Die konzentrischen Ringe spielen mit dem ursprünglichen Scheibenmotiv und strahlen vom Vorderrad nach hinten aus. Dazu hat das Fahrzeug eine Halbtonstruktur, die von einem massiven Schwarz zu einem intensiven metallischen Rot von vorne nach hinten übergeht. Das unterstreicht das Gefühl von Geschwindigkeit und verleiht dem Fahrzeug eine vorwärtsgerichtete Haltung.”
“The Power of Four” oder “Die Macht der Vier” heißt der Entwurf von Wesselka Mandowa-Maier, die aus Bulgarien stammt und nach vielen Jahren bei MINI derzeit im Designworks Studio Kalifornien in Los Angeles für die BMW Group arbeitet. Sie greift die M-Farben auf eine neue Art auf und erklärt: “Ich habe meinem Entwurf den Namen ‚Die Macht der Vier‘ gegeben. Dabei haben mich die Ziffern im Namen des BMW M4 GT4 inspiriert, der zugleich für eine unvorstellbare Kraft steht, die der Motor auf die Rennstrecke bringt – nur miteinander verbunden durch die vier Räder. Um diese Idee im Design zu unterstützen, sind alle vier Ansichten des Fahrzeugs abstrakt durch vier geteilt. Die klassischen BMW M Farben sind lebhaft und kraftvoll und verleihen dem Fahrzeug zusätzliche Energie.”
Einen ganz eigenen Weg geht der Entwurf “Fluid Power” von Li Tianyuan, der als Exterieur-Designer für BMW i in München arbeitet. Die Hintergründe seines fast komplett in Schwarz und Weiß gehaltenen Entwurfs beschreibt er wie folgt: “Meine Hauptinspiration waren die Kalligraphie und die chinesische Malerei mit dem Kontrast von Schwarz und Weiß und der perfekten Balance zwischen Eleganz und Kraft. Das Design des Fahrzeugs ist asymmetrisch. Zwei Goldfische, die in China für Vollkommenheit und Glück stehen, mit ihrer Schwanzflosse aber auch kraftvolle Bewegung symbolisieren, schwimmen von oben gesehen kreisförmig um den Fahrer herum und stellen ihn in den Mittelpunkt. Dazu ist neben der arabischen Ziffer 4 diese Zahl auch als traditionelles chinesisches Kalligrafiezeichen auf der Karosserie angebracht. Das steht für die Toleranz und Offenheit einer großen Marke wie BMW gegenüber der gesamten Weltkultur und verleiht dem M4 GT4 zugleich ein ganz besonderes, zeitloses und unvergessliches Aussehen.”
Auch die vierköpfige Jury ist mit dem Ergebnis des Design-Wettbewerbs zufrieden: “Die Qualität aller eingegangenen Entwürfe war beeindruckend und unterstreicht die Kreativität unserer Designer, ebenso ihre Leidenschaft für den Motorsport. Alle vier ausgewählten Designs betonen den hochdynamischen Charakter des BMW M4 GT4. Überzeugt haben sie aber insbesondere durch das perfekte Zusammenspiel von BMW Motorsport Historie, klassischen BMW M Ikonen und der Interpretation der Zahl vier.”