Wenn es in den letzten Monaten um neue Antriebe ging, standen fast immer Komponenten für Elektroautos und Plug-in-Hybride im Fokus. Dass es auch 2020 noch anders gehen kann, zeigt eine aktuelle Nachricht aus dem BMW Werk Steyr: In Österreich werden 102 Millionen Euro investiert, um das Werk mit einer neuen Montagelinie für Ottomotoren auszurüsten. Gebaut werden sollen dort sowohl effiziente Vierzylinder-Motoren als auch die besonders leistungsstarken Reihensechszyinder-Motoren, die weltweit untrennbar mit dem Image von BMW verbunden sind.
Das neue Montageband im BMW Werk Steyr entsteht auf einer Fläche von 12.800 Quadratmetern. Es umfasst 50 mit Robotern besetzte Automatikstationen sowie 65 Arbeitsplätze für von Menschen durchgeführte Arbeitsschritte. Je nach Bedarf in den Märkten kann die Produktion von 180.000 auf bis zu 360.000 Motoren pro Jahr hochgefahren werden. Die Investitionssumme fließt zu über einem Viertel in die Einbindung der flexibel skalierbaren Prozesse in die bestehende Infrastruktur des Werks: Nur 73 der 102 Millionen Euro sind für den Aufbau der eigentlichen Montagelinie notwendig.
Insgesamt werden im BMW Werk Steyr schon heute über eine Million Verbrennungsmotoren produziert. Rund 80 Prozent aller in den BMW Group-Antrieben genutzten Kernkomponenten stammen aus Steyr. Hierzu zählen neben Benzin- und Diesel-Motoren auch Gehäuse für die fünfte Generation des BMW eDrive-Antriebs für Elektroautos und Plug-in-Hybride. Die Kapazitäten für dieses zentrale Bauteil elektrifizierter Antriebe sollen bis 2025 auf 460.000 Einheiten pro Jahr erhöht werden.
Für jeden BMW Plug-in-Hybrid sind natürlich auch Benzin-Motoren erforderlich, wobei neben den Dreizylinder-Motoren in der Kompaktklasse vor allem der Vierzylinder-Motor B48 eine tragende Rolle spielt. Gekrönt werden die Plug-in-Hybrid-Antriebe derzeit vom 45e-Antrieb, der in 545e, X5 xDrive45e und 745e mit der Kombination von Reihensechszylinder und E-Antrieb glänzt. Für die Zukunft sich auch noch stärkere Hybrid-Antriebe geplant, etwa im kommenden BMW M750e G70.
Dr. Alexander Susanek (Geschäftsführer des BMW Group Werk Steyr): “Mit den Investitionen in unsere neue Montagelinie setzten wir abermals ein positives Zeichen für den Produktionsstandort Österreich. In dem wir unsere Kompetenzen im Bereich der Benzinmotoren weiter ausbauen, bereiten wir uns im Werk Steyr auf alle Eventualitäten vor. Auch in Zeiten von COVID-19 werden wir keine Kürzungen vornehmen, die unsere Zukunft gefährden und mit allen Mitteln versuchen, die hohe Auslastung unseres Werks abzusichern.
Wir bekennen uns zu Österreich und werden auch in Zukunft weiter investieren – in unser Entwicklungszentrum, in die Modernisierung unserer Produktionsanlagen und in digitale Innovationen.”
Michael Nikolaides (Bereichsleiter Produktion Motoren und E-Antriebe BMW Group): “Durch die Bündelung der geballten Antriebskompetenz am Standort, trägt das Werk maßgeblich zur Leitstrategie ‚Power of Choice‘ bei. Denn parallel zum weiteren Ausbau des Verbrennungsmotors setzt das Werk auch auf konsequente Elektrifizierung. Somit ist der Standort Steyr in allen Bereichen bestens aufgestellt und hat die nötige Flexibilität, um die Zukunft des Antriebs aktiv mitzugestalten.”