Als die Carsharing-Angebote DriveNow und car2go vor einigen Jahren von BMW und MINI beziehungsweise Mercedes und Smart an den Start gebracht wurden, war eine Frage klar geregelt: Bei den Fahrzeugen für den Carsharing-Dienst wurden selbstverständlich Modelle der eigenen Marken bevorzugt. Doch was früher selbstverständlich war, muss es heute längst nicht mehr sein: Der inzwischen als Joint-Venture aus den ehemaligen Konkurrenten DriveNow und car2go hervorgegangene Anbieter Share Now setzt bei seinen Stadtflitzern in Zukunft offenbar nicht mehr primär auf MINI oder Smart, stattdessen soll der Fiat 500 die neuen Alternative werden.
Der seit 2007 angebotene Fiat 500 wird die bisher auf BMW, MINI, Mercedes und Smart fokussierte Flotte von Share Now um einen italienischen Touch ergänzen. Insgesamt sollen an vier deutschen Standorten 650 Exemplare des kleinen Italieners die Flotte vergrößern, allein 260 sollen noch bis zum Jahresende in Berlin zur Verfügung stehen. Zweitgrößte 500er-Heimat wird München, wo es mit 80 Autos losgeht und insgesamt 175 Fahrzeuge landen sollen. Außerdem angeboten wird der Kleinstwagen in Köln und Frankfurt. Auf einen Schlag wird der Fiat 500 für mehr als zehn Prozent der Share Now-Flotte stehen und damit auch das Gesicht der Marke in den Städten verändern.
Ob die Aufnahme eines Fremdfabrikats in die Flotte ein Hinweis auf eine Veränderung in den Besitzstrukturen von Share Now ist, kann nur die Zukunft zeigen. Vor wenigen Tagen ist bekannt geworden, dass zumindest im Fall des Joint-Ventures Free Now derzeit Verhandlungen über einen Verkauf stattfinden. Angeblich ist Konkurrent Uber bereit, mehr als eine Milliarde Euro an die Eigentümer BMW und Daimler zu überweisen.
Für den 69 PS starken Fiat 500 zahlen Share Now-Kunden mindestens 19 Cent pro Minute, günstiger wird es mit den Tarifen für längere Zeiträume: Wer gleich eine ganze Stunde bucht, zahlt 5,67 Euro und der Tagestarif liegt bei 19,99 Euro.
Share Now zählt mit 1,4 Millionen Kunden in Deutschland zu den größten Carsharing-Anbietern des Landes. Mit nun 22 verschiedenen Modellen können die Kunden auf eine Vielzahl von Fahrzeugen zurückgreifen und dabei je nach Zweck der kommenden Fahrt ein anderes Auto wählen – vom MINI Cabrio für die Fahrt an den See bis zum BMW X1 für den Rückweg vom Möbelhaus. Mit dem Fiat 500 gibt es nun noch für weitere Gelegenheiten das optimal passende Auto, etwa für die Fahrt zum Lieblings-Italiener.
Olivier Reppert (CEO von Share Now): „Wir wollen unser Carsharing-Angebot kontinuierlich ausbauen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, offen für Weiterentwicklungen des Produktes zu sein. Genau da setzen wir mit dem Fiat 500 an. Mit dem neuen Modell erhöhen wir die Auswahlmöglichkeiten für unsere Kunden und steigern dadurch die Attraktivität unserer Fahrzeugflotte.“
(Fotos & Infos: Share Now)