Update: Die Informationslage zum unten beschriebenen Rückruf für BMW Plug-in-Hybride hat sich in den letzten Stunden wesentlich verändert. Statt 27.000 Fahrzeugen weltweit sind nur 9.000 Fahrzeuge vom Rückruf betroffen, weil rund zwei Drittel der möglicherweise mit einem verunreinigten Akku gebauten Fahrzeuge noch gar nicht an Kunden übergeben wurden. In Deutschland sind rund 1.800 Fahrzeuge betroffen, wobei alle Halter schon länger informiert sind und aufgefordert wurden, ihr Fahrzeug aus Sicherheitsgründen vorerst nicht zu laden.
Theoretisch betroffen sein können BMW Plug-in-Hybride, die zwischen 20. Januar und 18. September 2020 gebaut wurden. Allerdings sind längst nicht alle in diesem Zeitraum gebauten BMW PHEV tatsächlich von dem Fehler betroffen, sondern nur die besagten 27.000 Fahrzeuge mit Komponenten eines bestimmten Zulieferers.
Wir haben außerdem erfahren, dass der aktuelle Rückruf trotz ähnlicher Problematik nichts mit dem Rückruf für 4.500 Fahrzeuge im August zu tun hat. Von dieser Thematik sind bereits 94 Prozent aller betroffenen Fahrzeuge repariert, die Aktion ist also in absehbarer Zeit abgeschlossen. /Update
Aus Transparenzgründen folgt der ursprüngliche Text von heute früh:
Wegen Überhitzungs- und Feuer-Gefahr droht mehreren tausend BMW Plug-in-Hybriden offenbar ein Rückruf. Wie das Handelsblatt berichtet, geht es weltweit um 27.000 Fahrzeuge, bei denen eine Verunreinigung im Lithium-Ionen-Akku zu einer Überhitzung und im Extremfall sogar zu einem Fahrzeugbrand führen kann. Kunden mit einem potenziell betroffenen Fahrzeug sollen dieses nicht mehr aufladen und können so der Gefahr entgehen. Da es sich nicht um einen Konstruktionsfehler, sondern um eine nur gelegentlich auftretende Verunreinigung in der Produktion des verantwortlichen Zulieferers handelt, ist nur ein Bruchteil der potenziell betroffenen Fahrzeuge tatsächlich gefährdet.
Wie BMW gegenüber dem Handelsblatt angibt, sind vor allem die SUV-Hybride BMW X1 xDrive25e, X2 xDrive25e, X3 xDrive30e und X5 xDrive45e betroffen. Außerdem kann es vereinzelt auch bei BMW 225xe Active Tourer, 330e, 530e und 745e sowie beim MINI Cooper SE Countryman zu Problemen kommen. Fahrzeuge, die noch nicht an die Kunden ausgeliefert wurden, haben einen Auslieferungsstopp erhalten und werden erst nach Beseitigung des Fehlers übergeben. Für bereits ausgelieferte Fahrzeuge hofft BMW, in enger Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Zulieferer bis Ende Oktober eine Reparatur-Lösung anbieten zu können. Insgesamt sollen in Deutschland rund 2.000 Fahrzeuge betroffen sein.
Erst vor wenigen Wochen war ein Rückruf für weltweit rund 4.500 BMW Plug-in-Hybride bekannt geworden, bei dem eine Verunreinigung in Form einer Schweißperle für einen Kurzschluss im Hochvolt-Akku sorgen konnte. Die jetzt in den Fokus gerückten PHEV-SUVs waren damals zumindest in Deutschland nicht betroffen. Ob es sich bei dem jetzt vom Handelsblatt berichteten Rückruf um eine Ausweitung des bekannten Themas oder um eine unabhängige, aber ähnlich gelagerte Problematik handelt, war auf die Schnelle nicht in Erfahrung zu bringen.
Wie bei jedem anderen Rückruf gilt auch in diesem Fall, dass betroffene Fahrzeug-Halter direkt vom Kraftfahrtbundesamt angeschrieben und zum Besuch in der Werkstatt aufgefordert werden. Wer nicht warten und lieber auf Nummer Sicher gehen will, sollte sich direkt an BMW wenden und mit der konkreten Fahrgestellnummer um Auskunft bitten. Selbstverständlich empfiehlt es sich, bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalts auf unnötige Ladevorgänge zu verzichten.