Damit hätten wohl selbst Optimisten im Frühjahr nicht gerechnet: BMW konnte seinen Deutschland-Absatz auch im September 2020 steigern und den jeweiligen Vorjahresmonat damit in jedem Monat des 3. Quartals übertreffen. Nach Steigerungen im deutlich zweistelligen Bereich im Juli und August folgte nun im September ein Plus von moderaten 1,9 Prozent, das im Kontext der aktuellen Situation aber weiterhin sehr positiv zu bewerten ist. Das gleiche Kunststück gelang auch der britischen Tochter MINI, die im September 2020 um 4,7 Prozent zulegen konnte. Außer den beiden Marken der BMW Group konnten nur Fiat, Jeep, Kia, Nissan und Toyota alle drei Vorjahresmonate des 3. Quartals übertreffen.
Dass die Stimmung insgesamt wieder optimistischer als im Frühjahr ist, zeigt sich auch beim Blick auf den Gesamtmarkt: Mit 265.227 gab es 8,4 Prozent mehr Neuzulassungen als im September vor einem Jahr. Allerdings: Für den Gesamtmarkt war der neunte der allererste Monat im Jahr 2020, der über dem Vergleichsmonat des Vorjahres lag. Seit Beginn des Jahres wurde so ein Rückstand aufgebaut, der sich auch bei einem starken vierten Quartal nicht mehr aufholen lassen wird: Für die ersten neun Monate des Corona-Jahrs 2020 summieren sich die Neuzulassungen aller Marken auf lediglich 2.041.831 Einheiten, das entspricht einem erheblichen Rückgang um 25,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Deutlich überschaubarer als beim Gesamtmarkt, aber dennoch hoch fällt der Rückgang bei BMW aus: Seit Jahresbeginn konnten die Münchner 168.927 Neuzulassungen verbuchen, das sind 16,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bei MINI entsprechen 31.686 Einheiten einem Rückgang um 12,7 Prozent.
Erfreulich ist aus Münchner Sicht die Entwicklung im Vergleich zur Premium-Konkurrenz, auch wenn die Verwerfungen im Corona-Jahr 2020 eine saubere Beurteilung der Ursachen unmöglich machen. Viel mehr als eine Momentaufnahme ist es daher nicht, wenn man sich den mit 28,0 Prozent deutlich größeren Rückgang bei Audi ansieht und auch feststellt, dass die Ingolstädter mit 154.140 Neuzulassungen ungewohnt weit hinter BMW zurückliegen.
Mercedes-Benz meldet genau wie BMW einen Rückgang um 16,6 Prozent, liegt mit 207.014 Einheiten aber klar vor den Münchnern. Allerdings ist wie immer zu beachten, dass in den KBA-Zahlen für Mercedes auch mehrere tausend Nutzfahrzeuge wie Citan, Sprinter und Vito enthalten sind.
(Grafiken: KBA)