BMW Motorsport und ROWE Racing gewinnen die 24 Stunden auf dem Nürburgring 2020! Der schon länger in die Jahre gekommene BMW M6 GT3 kann damit endlich den großen Erfolg feiern, obwohl das Serienfahrzeug schon länger nicht mehr gebaut wird und noch bevor er 2022 vom grundlegend neu aufgebauten BMW M4 GT3 abgelöst wird. Für BMW ist es das lang ersehnte Ende von 10 Jahren Durststrecke beim Langstrecken-Klassiker in der Grünen Hölle, die ihr höllisches Gesicht dieses Mal in erster Linie anderen Autos gezeigt hat.
Nie zuvor gab es so viele 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in Folge ohne Gesamtsieg für BMW, nun ist es ein wahres Festspiel der runden Zahlen: Im Jahr 2020 feiert BMW seinen 20. Gesamtsieg, exakt 50 Jahre nach dem ersten 24h-Rennen in der Grünen Hölle und damit auch 50 Jahre nach dem ersten BMW-Gesamtsieg. Im Jahr 2020 dürfen sich Nicky Catsburg, Alexander Sims und Nick Yelloly über den Gesamtsieg freuen, die trotz schwierigster Witterung und fast 9 Stunden Unterbrechung in der Nacht 85 Runden absolvieren konnten.
Nicht nur für Statistiker bemerkenswert ist der Umstand, dass beim ersten BMW-Gesamtsieg im Jahr 1970, eingefahren von Hans-Joachim Stuck und Clemens Schickentanz am Steuer eines BMW 2002 TI, deutlich mehr Kilometer absolviert wurden: Vor 50 Jahren waren 123 Runden für den Sieg erforderlich, dieses Mal reichten 38 Runden weniger. Schon beim Blick auf diese Zahl wird deutlich, dass auch dieses 24 Stunden-Rennen dem Ruf der Grünen Hölle alle Ehre machte. Starkregen und Nebel sorgten noch vor Mitternacht für eine Unterbrechung des Rennens, die erst früh um 8 wieder aufgehoben wurde.
Der BMW M6 GT3 und seine Fahrer beherzigten dabei die Grundregel aller Langstrecken-Rennen am besten: Es kommt nicht nur auf ultimative Schnelligkeit an, sondern vor allem auf Fehlerfreiheit und natürlich auch etwas Glück. Auch weil sich in diesem Jahr die Fahrer anderer Autos mit Unfällen und Fahrfehlern selbst im Weg standen oder in den entscheidenden Situationen nicht das nötige Quäntchen Glück hatten, liefert der Blick auf das Gesamt-Klassement ein anderes Bild als vor dem Rennen erwartet: Der BMW M6 GT3 sichert sich nicht nur den Gesamtsieg, sondern auch Platz 3 und 4.
Dass die Münchner in diesem Jahr das bessere Ende und das nötige Glück auf ihrer Seite hatten, haben sie sich in den letzten 10 Jahren hart erarbeitet. Das 24 Stunden Rennen auf der Nürburgring Nordschleife hatte für BMW Motorsport bekanntlich nur selten Grund zur Freude geliefert, zumindest beim Kampf um den Gesamtsieg stand einem Erfolg immer irgendetwas im Weg – oft genug war es knapp und unglücklich, aber unterm Strich waren es immer die anderen, die feiern durften. Um so intensiver wird der Sieg 2020 nun gefeiert!
Jens Marquardt (BMW Group Motorsport Direktor): „Was für ein fantastischer Sieg! 50 Jahre nach dem ersten Gesamtsieg für BMW bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring schließt sich nun mit dem 20. Triumph ein Kreis. Herzlichen Glückwunsch an die gesamte Mannschaft von ROWE Racing sowie an die Fahrer Nick Catsburg, Alexander Sims und Nick Yelloly. Sie haben sich auch durch die Schwierigkeiten, die wir vor allem im Nassen hatten, nicht aus dem Konzept bringen lassen und in den letzten Stunden bei zunächst abtrocknender Strecke und dann wieder einsetzendem Regen eine grandiose Aufholjagd gezeigt. Dank einer perfekten Teamleistung haben alle Verantwortlichen immer zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen getroffen. Die Schlussphase, in der es um jede Sekunde ging, war unfassbar nervenaufreibend. Wir haben mit dem BMW M6 GT3 bereits viele Anläufe genommen, dieses für BMW Motorsport extrem wichtige und traditionsreiche Rennen zu gewinnen. Nun hat es geklappt, und die Freude darüber ist riesig. Auch die Crews der Startnummern 42 und 98 haben sich herausragend ins Rennen zurückgekämpft und mit den Plätzen drei und vier sehr starke Ergebnisse erzielt. Gratulation an das BMW Team Schnitzer zum Podiumserfolg. Auch über den Klassensieg für den BMW M4 GT4 des BMW Junior Teams freue ich mich sehr. Die Jungs haben ihre Reifeprüfung bei extrem schwierigen Bedingungen bestanden und können stolz auf sich sein. Sie haben einen tollen Job gemacht. Ebenso wie die zahlreichen BMW M Customer Racing Teams, die trotz der außergewöhnlichen Umstände durch die Pandemie hier am Start waren. Auch wenn das diesjährige 24-Stunden-Rennen aufgrund der aktuellen Lage unter ungewöhnlichen Bedingungen stattgefunden hat und wir die zahlreichen Fans rund um die Strecke sehr vermisst haben, ist dieses Rennen für uns ein wahnsinnig emotionaler Höhepunkt in einem bis dato schwierigen Motorsport-Jahr. Vielen Dank an alle, die durch ihre harte Arbeit diesen Erfolg möglich gemacht haben.“
Hans-Peter Naundorf (Teamchef ROWE Racing): „Es ist fantastisch, dass BMW das Rennen hier so gerockt hat. Wir haben gemeinsam gezeigt, was der BMW M6 GT3 wirklich kann. Der Schlüssel zum Erfolg waren die Teamleistung und unsere tolle Fahrerbesetzung, die sich keinen Fehler geleistet hat. Alle Piloten haben grandios gearbeitet und waren auch bei schwierigen Bedingungen am Limit unterwegs. Die Anspannung in den letzten Runden war dann natürlich sehr hoch, weil es einfach extrem eng zuging. Aber Nicky Catsburg hat das wahnsinnig gut zu Ende gebracht. Es war eines der härtesten Rennen, das wir je bestritten haben. Ein großer Dank geht an die Veranstalter, die anderen Teams und Hersteller sowie einfach alle Beteiligten, die das Event durchgezogen haben. Besser kann es nicht laufen, wir sind überglücklich.“
Nick Catsburg (#99 BMW M6 GT3, ROWE Racing): „Ich bin unglaublich glücklich. Dieses Rennen wollte ich schon so lange gewinnen, die Nordschleife ist meine Lieblingsstrecke. Wir haben es oft versucht, jetzt hat es endlich geklappt. Vielen Dank an meine Teamkollegen Alexander Sims, Nick Yelloly und die gesamte Mannschaft. Unsere Vorgabe war, das Auto auf der Strecke zu halten und uns keine Fehler zu erlauben. Genau das haben wir gemacht.”
Alexander Sims (#99 BMW M6 GT3, ROWE Racing): „Es ist einfach nur fantastisch, dieses Rennen gewonnen zu haben. Es fühlt sich fast ein wenig merkwürdig an, am Ende so eines harten Rennens vergleichsweise erholt zu sein, weil wir die Pause in der Nacht hatten. Dennoch ist es ein großartiges Gefühl. Wir haben es schon seit langem versucht, erst mit dem BMW Z4 GT3 und dann mit dem BMW M6 GT3. Das macht den heutigen Triumph speziell.“
Nick Yelloly (#99 BMW M6 GT3, ROWE Racing): „Das war mein erstes 24-Stunden-Rennen, letztes Jahr bin ich hier nicht zum Fahren gekommen. Der Druck war groß, wir wollten 50 Jahre nach dem ersten BMW Sieg unbedingt den 20. Triumph. Meine Teamkollegen und das Auto waren mega, wir haben zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen. Am Ende sind wir ohne jeden Fehler durch das Rennen gekommen. Das ist auf jeden Fall der größte Erfolg meiner bisherigen Karriere.“
Herbert Schnitzer (Teamchef BVMW Team Schnitzer): „Es war ein super Erfolg für BMW – herzlichen Glückwunsch zum lang ersehnten 20. Gesamtsieg im 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife. Vor zehn Jahren haben wir von Schnitzer Motorsport den bisher letzten Sieg geholt, und nun haben unsere Kollegen von ROWE Racing nachgelegt. Sie haben heute verdient gewonnen, und wir freuen uns, mit Platz drei auf dem Podium unseren Beitrag zum heutigen Erfolg geleistet zu haben. Es wäre sicherlich sogar noch mehr drin gewesen. Unsere Fahrer haben unter schwierigsten Bedingungen einen Top-Job abgeliefert, und der BMW M6 GT3 war ebenfalls bestens vorbereitet. Aber es sollte nicht sein. Im Vordergrund steht jedoch, dass es ein toller Tag für BMW ist.“
Augusto Farfus (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer): „Das ist ein großartiger Erfolg, zwei BMW Crews auf dem Podium zu sehen. Wir sind ein blitzsauberes Rennen gefahren. Bei abtrocknenden Bedingungen hatten wir nicht ganz die Pace wie das Sieger-Auto. Es ist trotzdem super, zehn Jahre nach unserem letzten Sieg – bei dem ich damals dabei war – wieder auf dem Podest zu stehen.“
Jens Klingmann (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer): „Bei den extrem schwierigen Bedingungen in der ersten Rennphase war die Herausforderung, überhaupt auf der Strecke zu bleiben. Insgesamt sind wir mit Platz drei zufrieden. ROWE Racing war im Rennen etwas schneller unterwegs und hat sich damit den Sieg verdient. Wir haben uns keine Fahrfehler erlaubt, das Auto hat keinen Kratzer. Deshalb können auch wir stolz auf uns sein. Ich freue mich sehr für BMW Motorsport, dass der Siegerpokal nach zehn Jahren nun wieder nach München geht.“
Martin Tomczyk (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer): „Das war ein wirklich schwieriges 24-Stunden-Rennen – mit viel Regen und vielen Zwischenfällen. Aber das sind wir ja auf der Nordschleife eigentlich auch so gewohnt. Entscheidend ist heute, dass ein BMW gewonnen hat. Das war unser aller Ziel. Sieg Nummer 20 im Jahr 2020: Ich freue mich sehr für Nicky, Alex und Nick. Als Rennfahrer will man natürlich immer selbst gewinnen. Aber heute hat das große Ganze absolut Vorrang – und ein dritter Platz bei einem 24-Stunden-Rennen ist auch für uns grandios. Deshalb geht mein großer Dank an das BMW Team Schnitzer und meine Teamkollegen Augusto, Sheldon und Jens.“
Sheldon van der Linde (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer): „Ich freue mich sehr über unser Podium und natürlich auch über den Sieg für BMW. ROWE Racing hatte im Rennen eine tolle Pace und hat verdient gewonnen. Wir haben für uns das Maximum herausgeholt. Vor allem heute Morgen beim Restart war unser Auto richtig gut. Es ist schön, dass BMW nach zehn Jahren nun wieder ganz oben steht. Unseren dritten Platz widmen wir Charly Lamm. Es hätte ihn sicher wahnsinnig gefreut, hier mit dem BMW M6 GT3 auf das Podium zu kommen.“
Philipp Eng (#98 BMW M6 GT3, ROWE Racing): „Ich freue mich unheimlich für BMW Motorsport. Das war unglaublich wichtig. Im Jubiläumsrennen standen die Sterne für uns nach zehn Jahren ohne Sieg endlich mal wieder günstig, und BMW kann endlich den 20. Gesamtsieg bei diesem Rennen feiern. Herzlichen Glückwunsch an meine Teamkollegen. Wir haben mit dem #98 BMW M6 GT3 leider das Podium knapp verpasst, aber heute steht der Gesamterfolg für das Team und BMW Motorsport im Vordergrund.“
Henry Walkenhorst (Teamchef Walkenhorst Motorsport): „Das war eines der spektakulärsten, interessantesten und anspruchsvollsten Rennen, die es hier in den vergangenen Jahren gegeben hat. Uns war das Glück nicht unbedingt hold. Trotzdem kann die BMW Familie feiern. Herzlichen Glückwunsch an ROWE Racing zum Gesamtsieg. Ich freue mich wirklich richtig mit. Sensationell war auch Platz eins für das BMW Junior Team in der SP8T-Klasse. Die Jungs haben einen Top-Job gemacht.“
Dan Harper (#73 BMW M4 GT4, BMW Junior Team): „Ein fantastisches Gefühl, das erste 24-Stunden-Rennen als Klassensieger und bester Nicht-GT3 beendet zu haben. Vielen Dank an das Walkenhorst Motorsport Team und an BMW Motorsport, dass sie uns überhaupt die Chance gegeben haben, an diesem Rennen teilzunehmen. Ein riesiges Dankeschön auch an meine Teamkollegen und an Jochen Neerpasch, dass er uns gemeinsam mit BMW Motorsport als BMW Junior Team ausgewählt hat. Jetzt sind wir hoffentlich gut gerüstet, um in der kommenden Saison im GT3-Fahrzeug anzugreifen.“