Mit dem neuen BMW 128ti F40 und dem kleineren 120i schließen die Münchner Ende 2020 die Lücke zwischen 118i und M135i. Wer bisher einen 1er F40 mit Benziner kaufen wollte, musste sich entweder mit dem relativ schwachen Dreizylinder 118i begnügen oder gleich zum M135i mit über 300 PS greifen. Nun kommen gleich zwei neue Optionen, die trotz identischem Grundmotor völlig unterschiedlich positioniert sind. Sowohl der BMW 120i F40 als auch der neue 128ti nutzen den 2,0-Liter-Vierzylinder B48, allerdings in unterschiedlichen Ausbaustufen. Während der 120i mit 184 PS nur eine Frage der Zeit war, ist der BMW 128ti mit 265 PS für die meisten Beobachter eine echte Überraschung – denn schon der Name verspricht, dass hier mehr kommt als nur ein gut motorisierter 1er.
Dennoch ist klar, dass sich BMW auch ganz bewusst gegen das M im Namen entschieden hat: Statt einem M128i schicken die Münchner einen 128ti ins Rennen um die Kompaktsportler-Kundschaft. Damit gehen Sie auch dem Konfliktpotenzial aus dem Weg, das viele langjährige Kunden im ersten Fronttriebler mit M im Namen sehen würden – denn im Gegensatz zum M135i xDrive setzt der BMW 128ti ganz bewusst auf reinen Frontantrieb. Und auch wenn ein sportlich positionierter Fronttriebler für BMW noch sehr ungewöhnlich ist, betreten die Münchner hiermit natürlich kein Neuland: Im Segment der Kompaktsportler mit rund 265 PS ist die Konzentration auf Frontantrieb eher die Regel als die Ausnahme.
BMW 128ti F40: Neuer Power-1er mit 265 PS und Frontantrieb
Um die Kraft von 265 PS (zwischen 4.750 und 6.500 U/min) und 400 Newtonmeter maximalem Drehmoment (zwischen 1.750 und 4.500 U/min) allein über die Vorderräder auf den Asphalt zu bringen, erhält der BMW 128ti neben einem speziell abgestimmten Fahrwerk samt 10 Millimeter Tieferlegung auch ein Torsen-Differenzial mit – je nach Fahrmodus – bis zu 31 Prozent Sperrwirkung. Auch das ohnehin schon rasend schnell arbeitende ARB-System sowie die Lenkung wurden an die Erfordernisse eines High-Performance-Fronttrieblers angepasst. Passend dazu kommen die serienmäßige M Sportbremse und auf Wunsch Sportreifen vom Typ Michelin Pilot Sport 4 in BMW-Spezifikation.
Alles in allem bringt das Gesamtpaket BMW 128ti ein EU-Leergewicht von 1.520 Kilogramm (inklusive 75 kg für Fahrer und Gepäck) auf die Waage und bleibt damit rund 80 Kilogramm unter dem Niveau eines M135i xDrive. Der stets mit Achtgang-Automatik ausgerüstete Fronttriebler beschleunigt auf griffigem Untergrund in 6,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und unterbietet seine ebenfalls mit dem Kürzel ti für Turismo Internazionale ausgerüsteten Vorgänger damit deutlich.
Genau wie bei der Technik wahrt der BMW 128ti auch optisch keinen wirklich großen Respektabstand zum M135i xDrive: An der Front verzichtet der freche Fronttriebler auf die Mesh-Niere in Cerium Grey und bleibt damit näher am gewöhnlichen 1er als das M Performance Modell, aber am Heck fallen abgesehen vom etwas dezenter gestalteten Dach-Heckspoiler kaum Unterschiede ins Auge. Und natürlich können auch 128ti-Kunden zum M Performance Tuning-Zubehör für den 1er F40 greifen, um ihren Kompaktsportler noch schärfer zu gestalten.
Die Liste von Rivalen und Wettbewerbern des neuen BMW 128ti zeigt, auf welcher Spielwiese sich die Münchner nun auch ganz offiziell tummeln: Im ausgesprochen bunten Segment der starken Fronttriebler umfasst das Portfolio der potenziellen Spielgefährten diverse Modelle von VW Golf GTI (245 PS) über Hyundai i30 N Performance (275 PS) und Ford Focus ST (280 PS) bis hin zum Renault Mégane R.S. (300 PS).