Welche Performance im M8 F92 steckt, ist schon heute beeindruckend – aber mit dem BMW M8 CSL könnte die M GmbH das Coupé eines Tages auf ein nochmals deutlich höheres Niveau heben. Denn wer den aktuellen BMW M8 Competition mit 625 PS fährt, erlebt neben den Qualitäten für Nürburgring-Rundenzeiten im Bereich von 7:30 Minuten auch ein luxuriöses Automobil mit hohem Langstreckenkomfort und uneingeschränkter Alltagstauglichkeit. Kein Zweifel: Wie ein sportlicher Extremist fühlt sich der M8 nicht an – und wenn man das Fahrzeug auf bestmögliche Rundenzeiten trimmen würde, wären noch zahlreiche Maßnahmen zur Performance-Steigerung denkbar.
Den ersten Schritt in diese Richtung wird der voraussichtlich 650 PS starke BMW M8 CS schon nächstes Jahr gehen, aber das Ende der Fahnenstange wird auch damit nicht erreicht sein. Genau wie im Fall von M2 und M4 ist auch beim deutlich größeren M8 eine CSL-Version denkbar, die alle Regler auf maximalen Fahrspaß dreht und nur noch pro forma Rücksicht auf alltägliche Bedürfnisse nimmt. Erst kürzlich war das legendäre Kürzel CSL ein Thema in einem Interview mit M-Chef Markus Flasch, wobei es sich sicher nicht nur um einen Zufall handelte. Wie so ein BMW M8 CSL aussehen und welche technischen Eckpunkte er bieten könnte, zeigt ein aktueller Bericht unserer spanischen Kollegen von motor.es.
Die spannendste Theorie betrifft dabei den Antrieb, denn die Spanier wollen von einem radikalen Konzeptwechsel erfahren haben: Statt einer weiter leistungsgesteigerten Variante des V8-Biturbo S63 soll der BMW M8 CSL demnach auf die kombinierte Kraft eines Reihensechszylinder-Benziners und eines Elektro-Motors setzen. Der Hybrid-Antrieb könnte eine Systemleistung von 700 PS bieten und zudem die Vorteile der extrem direkt ansprechenden E-Maschine nutzen.
Noch wichtiger im Kontext eines CSL-Modells wären allerdings ein anderer Aspekt: Der Wechsel vom 4,4 Liter großen Achtzylinder zu einem leichteren 3,0-Liter-Reihensechszylinder könnte das Mehrgewicht des zusätzlichen E-Antriebs kompensieren. In Verbindung mit weiteren Leichtbau-Maßnahmen, angefangen von diversen Carbon-Bauteilen über den Einsatz leichter Schalensitze und den Entfall der Rückbank bis hin zu reduziertem Einsatz von Dämmmaterialien und einem optionalen Entfall weiterer Komfort-Features könnte der BMW M8 CSL trotz Hybrid-Antrieb leichter als der konventionelle M8 werden – bei gleichzeitig deutlich gesteigerter Leistung und niedrigeren Emissionen im Zyklusbetrieb.
Selbstverständlich ist, dass eine CSL-Version des M8 auch umfassende Anpassungen von Fahrwerk, Lenkung und Bremse sowie eine zum Rennsport-Anspruch passende Bereifung erhalten würde. In Summe könnte die M GmbH hier ein Paket auf die Räder stellen, dass die Nürburgring Nordschleife in deutlich unter 7:30 Minuten bewältigen und gleichzeitig Vorbehalte gegen Performance-Hybride in Luft auflösen könnte. Ob es wirklich so weit kommt, werden die nächsten Monate zeigen – möglicherweise auch in Form von weiteren mysteriösen Erlkönig-Sichtungen auf der Nordschleife.
(Rendering (Blau) via motor.es)