In Zeiten von Corona fällt so manche Party anders aus als gedacht. Auch der BMW Z3 ist dabei keine Ausnahme, denn 25 Jahre nach seinem Marktstart im Herbst 1995 muss auch der sportliche Zweisitzer ganz alleine feiern. Damit das Jubiläum dennoch nicht vergessen wird, wollen wir an dieser Stelle an das erste in wirklich großen Stückzahlen gebaute BMW Z-Modell erinnern und einen Blick zurück in die 90er werfen. Zwar gab es vor dem Z3 den heute vor allem als Sammlerstück begehrten BMW Z1, mit 8.000 gebauten Exemplaren war die nie ernsthaft für eine Großserie gedachte Z-Premiere aber schon immer ein viel seltenerer Anblick als der fast 300.000 Mal gebaute Z3.
Als technische Basis für den BMW Z3 Roadster und das 1998 nachgeschobene Z3 Coupé diente der 3er Compact E36, mit dem sich die Münchner schon lange vor dem ersten 1er in die Kompaktklasse wagten. Hier liegt auch der Ursprung für die aus heutiger Sicht ungewöhnlichen internen Bezeichnungen E36/7 für den Roadster und E36/8 für das Coupé – während heute jede Karosserievariante eine eigene Zahl erhält, wurden die Varianten einer Plattform bis in die 90er-Jahre nur durch eine andere Zahl hinter dem Schrägstrich unterschieden.
Mit dem BMW Z3 begann 1995 auch die Ära der ausschließlich im US-Werk Spartanburg gebauten Modelle. Das heute vor allem für die großen X-Modelle bekannte Werk in South Carolina erhielt mit dem Z3 erstmals den Auftrag, die komplette weltweite Produktion einer Baureihe im Alleingang zu stemmen. Noch wichtiger für die öffentliche Wahrnehmung war allerdings eine andere Premiere: Der Z3 war als erster BMW offizielles Bond Car und wurde Ende 1995 von Millionen Kino-Besuchern gesehen. Dass der Roadster nur in wenigen Szenen von Golden Eye mit Pierce Brosnan zu sehen war, änderte nichts an der Größe des damit gesetzten Ausrufezeichens.
Ungewöhnlich ist aus heutiger Sicht, dass der BMW Z3 Roadster zuerst nur mit den kleinen Vierzylinder-Motorisierungen angeboten wurde. Während heutige Markteinführungen meist von stärkeren Varianten geprägt sind und die günstigeren Einstiegsmodelle erst später nachgelegt werden, ging man beim Z3 den umgekehrten Weg: Zunächst gab es den Roadster nur als Z3 1.8 mit 115 PS und als Z3 1.9 mit 140 PS, erst später folgten stärkere Vierzylinder und der erste Z3 mit Reihensechszylinder-Motor.
Seine sportliche Krönung erhielt der Zweisitzer 1997 mit der Einführung des BMW Z3 M Roadster, der kaum mehr als fünf Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 benötigte und seine Fahrer bis heute mit klassischen BMW-Tugenden begeistert. 1998 folgte das auch als M-Modell erhältliche BMW Z3 Coupé, dessen charakteristische Turnschuh-Form es bis heute unvergessen macht.
Wie zeitlos modern die Idee hinter dem BMW Z3 und jedem anderen Roadster ist, zeigt sich gerade in Corona-Zeiten: Die kleine Auszeit vom Alltag ist gefragter denn je, schließlich sind große Ausflüge und Fernreisen derzeit nur eingeschränkt möglich. Glücklich schätzen darf sich derjenige, der auch bei ganz gewöhnlichen Fahrten zwischen Arbeitsplatz und Wohnung etwas Ausgleich finden und den grauen Alltag so etwas farbiger erleben kann.