Laut einem Bericht des Manager Magazins könnte der frühere BMW-Vorstandsvorsitzende Harald Krüger schon bald auf die große Bühne der DAX-Konzerne zurückkehren: Angeblich ist er der letzte verbliebene Kandidat für die Nachfolge von Ulrich Lehner an der Spitze des Aufsichtsrats der Deutschen Telekom. Noch Anfang des Jahres wurden neben dem Vorgänger von Oliver Zipse an der Spitze von BMW auch andere Kandidaten für den Aufsichtsratsvorsitz gehandelt, diese scheinen aber mittlerweile aus dem Rennen zu sein und keine ernsthaften Chancen mehr zu haben.
Die Konsequenz: Schon auf der Hauptversammlung 2021 könnte der 74-jährige Ulrich Lehner den 20 Jahre jüngeren Harald Krüger als seinen Nachfolger vorstellen. Harald Krüger ist bereits seit Mai 2018 Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Telekom, er sitzt außerdem im Aufsichtsrat der Lufthansa. Außerdem ist er als Senior Adviser für den kanadischen Pensionsfonds CPPIB tätig.
Im Mai 2015 trat Harald Krüger als Vorstandsvorsitzender der BMW AG in die Fußstapfen des heutigen BMW-Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Reithofer und machte dabei aus Sicht vieler Außenstehender nicht immer eine glückliche Figur. Das Bild war dabei aber keineswegs einheitlich, wie eine erst nach Bekanntwerden des Verzichts auf eine weitere Amtszeit veröffentlichte Studie zum Reputations-Index der deutschen Manager-Elite zeigte. Dass dem Vorstandsvorsitzenden der Rückhalt des Aufsichtsrats fehlte, war allerdings schon in den Monaten zuvor bekannt geworden und erschwerte die Aufgaben von Harald Krüger zusätzlich.
Nachfolger an der BMW-Spitze wurde im August 2019 Oliver Zipse, der genau wie Krüger zuvor als Produktionsvorstand tätig war. Während die Autoindustrie in Krügers Amtszeit von Anfang an unter dem Diesel-Skandal bei Volkswagen litt, steht Oliver Zipse in Zeiten der Corona-Pandemie vor ganz anderen Herausforderungen. Mit den Folgen der Pandemie sieht sich natürlich auch die Deutsche Telekom konfrontiert und momentan sieht es danach aus, als ob der ehemalige BMW-Vorstand Harald Krüger an der Spitze des Telekom-Aufsichtsrats bei der Lösungsfindung helfen soll.
(Fotos: BMW)