Die legendäre Freude am Fahren war für Jahrzehnte das Fundament des Premium-Anspruchs von BMW. Andere mochten die hochwertigeren Innenräume haben, aber in Sachen Fahrspaß konnte den Münchnern kaum einer ernsthaft das Wasser reichen. Doch im Jahr 2020 genügen Fahrfreude, edle Innenräume und effiziente Antriebe nicht mehr für ein zeitgemäßes Premium-Automobil: Neu im Programm der wichtigsten Premium-Gradmesser sehen Vorstand und Top-Management der BMW Group Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstes Handeln gegenüber der Umwelt. Mit anderen Worten: Wer seine Produkte nicht nachhaltig und mit der gebotenen Verantwortung für unseren Planeten entwickelt und baut, kann sich aus Sicht der Verantwortlichen nicht mehr guten Gewissens mit dem Etikett “Premium” schmücken.
Nur konsequent ist es, dass die Münchner Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ab sofort noch höher aufhängen und ins Zentrum ihrer Unternehmensausrichtung stellen. Neu ist diese Entwicklung freilich nicht, wie unter anderem die zahlreichen Auszeichnungen durch die Experten des Dow Jones Sustainability Index gezeigt haben. Auch die längst beschlossene Umstellung der weltweiten Produktion auf 100 Prozent Ökostrom und viele andere große und kleine Projekte unterstreichen die seit vielen Jahren verfolgte Strategie.
Durchaus neu ist hingegen, dass sich der Vorstand rund um Oliver Zipse in Zuknuft explizit am Erreichen diverser Nachhaltkeitsziele messen lassen will. Das heißt: Auch die Gehälter der Vorstände sind künftig an das Erreichen dieser Ziele und damit die Reduzierung der CO2-Emissionen geknüpft. Zu den Zielen gehört eine Reihe von deutlichen Verbesserungen des Umweltschutzes und der Ressourcen-Effizienz, die sich erheblich auf die CO2-Emissionen der Produkte auswirken werden: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen pro Fahrzeug gegenüber dem heutigen Stand um mindestens 30 Prozent reduziert werden, gemessen über den gesamten Lebenszyklus von den Lieferanten der Rohstoffe und Komponenten über die Produktion in den Werken der BMW Group bis hin zur Nutzungsphase und schließlich dem Recycling.
Um die Schritte auf dem Weg zu diesem ambitionierten Ziel auch für Außenstehende nachvollziehbar zu machen, wird die BMW Group entsprechende Kennziffern ab 2021 genau wie finanzielle Kennzahlen veröffentlichen. Um der Verantwortung als einer der größten Autobauer der Welt gerecht zu werden, schließt sich BMW auch der Science Based Targets Initiative an, die sich für eine wissenschaftlich fundierte Betrachtung der CO2-Emissionen eines Autos einsetzt. Hierzu zählen beispielsweise auch die Emissionen, die bei den Zwischenschritten auf dem Weg vom Erdöl zu Benzin oder Diesel entstehen oder die für den Transport der Kraftstoffe zur Tankstelle unvermeidbar sind. Das Ziel sind also ausdrücklich keine geschönten Zahlen, sondern die “nackte Wahrheit”. Für die BMW Group heißt das auch: Bestandteil der CO2-Emissionen eines Autos sind in dieser Betrachtung auch Faktoren, die das Unternehmen nur bedingt beeinflussen kann.
Oliver Zipse (Vorsitzender des Vorstands der BMW AG):
“Ich persönlich bin überzeugt: Der Kampf gegen den Klimawandel und unser Umgang mit Ressourcen entscheiden über die Zukunft unserer Gesellschaft – und damit auch der BMW Group. Gerade als Premiumhersteller haben wir den Anspruch, beim Thema Nachhaltigkeit voranzugehen. Deswegen übernehmen wir hier und heute Verantwortung und rücken diese Themen ins Zentrum unserer künftigen Ausrichtung. Diese neue Ausrichtung wird in allen Ressorts verankert – von Verwaltung und Einkauf über Entwicklung und Produktion bis hin zum Vertrieb. Wir heben Nachhaltigkeit auf eine völlig neue Ebene.
Wir haben uns sehr klar dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet. Mit der neuen Ausrichtung schlagen wir deswegen einen Kurs ein, der deutlich ambitionierter als das Zwei-Grad-Ziel ist. Wir treffen dabei keine abstrakten Aussagen – sondern haben einen detaillierten 10-Jahresplan mit jährlichen Zwischenzielen für die Etappe bis 2030 entwickelt. Wir werden Jahr für Jahr über unsere Fortschritte berichten und uns an diesen Zielen messen lassen. Das wird auch in die Vergütung von Vorstand und Top-Management einfließen. Das ist nicht nur ein klares Zeichen dafür, dass Geschäftsmodell und Nachhaltigkeit bei uns nicht zu trennen sind – damit stellen wir uns auch noch umfassender als bisher der externen und unabhängigen Prüfung unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten. Denn Glaubwürdigkeit entsteht durch Transparenz.
Die besten Autos der Welt sind nachhaltig. Deswegen werden Premium und Nachhaltigkeit in Zukunft mehr denn je untrennbar miteinander verbunden sein. Wir nutzen unsere herausragende Technologiekompetenz in Hardware und Software, um sie nicht nur begehrlich zu machen, sondern mit ihnen gleichzeitig einen Beitrag zur CO2-Reduzierung zu leisten.
CO2-Reduzierung muss im partnerschaftlichen Zusammenspiel von Hersteller und Zulieferer geschehen. Wer Partner überzeugen will, der muss Vorbild sein. Als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit hat unser Wort auch bei den Lieferanten großes Gewicht – und diesen Ruf nutzen wir. Unser Anspruch ist es, die nachhaltigste Lieferkette der gesamten Branche sicherzustellen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen die Wertstoffkreisläufe weiter schließen, um die endlichen Ressourcen der Natur zu schützen und noch effizienter einzusetzen”