Die neue Mercedes S-Klasse tritt mit einer ersten offiziellen Vorschau auf das Infotainment-System My MBUX an die Öffentlichkeit. Der wichtigste Rivale des kommenden BMW 7er G70 soll noch in diesem Jahr komplett enthüllt werden und erste Leaks lieferten auch schon einen sehr konkreten Ausblick auf das neue Exterieur-Design mit deutlich größerem Kühlergrill, aber von offizieller Seite dreht sich momentan alles um den Innenraum. Auch hier spielt Größe eine wichtige Rolle, denn das zentrale Infotainment-Display wächst beträchtlich und wechselt dabei vom Quer- ins Hochformat.
Unumstrittenes Highlight des My MBUX genannten Systems ist aber nicht das an Tesla erinnernde XXL-Display, sondern ein Head-up-Display mit Augmented Reality. Ähnliche Konzepte und Visionen zur weiteren Nutzung der ins direkte Fahrer-Blickfeld projizierten Informationen gibt es seit vielen Jahren, in Serie gebracht hat sie aber bisher niemand. Der Clou: Hinweise wie die korrekte Spur zum Abbiegen können direkt dort angezeigt werden, wo sich die Spur tatsächlich befindet – Realität und HUD verschmelzen miteinander, Missverständnisse und Fehlinterpretationen der vom HUD angezeigten Infos werden so gut wie unmöglich.
Beim AR-HUD wird das Bild in einer Position angezeigt, die aus Sicht des Fahrer wie ein Objekt in 10 Meter Entfernung wirkt. Hiermit unterscheidet sich das System grundlegend von bisherigen Systemen, deren Infos eher als über dem Ende der Motorhaube schwebend wahrgenommen werden. Durch die größere Entfernung vom Auto lässt sich bei einem Öffnungswinkel von 10° horizontal und 5° vertikal eine viel größere Fläche mit Inhalten bespielen: Konkret sagt Mercedes, dass die virtuellen Anzeigen der neuen S-Klasse ungefähr auf der Fläche eines 77-Zoll-Displays ausgespielt werden können.
Im direkten Vergleich mit dem Augmented Reality-HUD etwas konventioneller präsentiert sich das Display-System im Innenraum. Während das Instrumenten-Display hinter dem Lenkrad eher wie eine sanfte Evolution des bekannten MBUX-Systems wirkt, verändert das große Zentraldisplay in der Mitte des Armaturenträgers den Look des Interieurs grundlegend. Mit Hilfe der größeren Displays kann Daimler auch die Zahl klassischer Schalter und Knöpfe deutlich reduzieren: Insgesamt wurden 27 mechanische Schalter durch eine Steuerung über den Touchscreen ersetzt.
Auch wenn es noch keine konkreten Informationen gibt, ist eines ganz sicher: Auch der neue BMW 7er G70 wird 2022 mit einem grundlegend überarbeiteten Infotainment-System kommen. Welche Funktionen die Bayern ihrem neuen Luxus-Flaggschiff gönnen, soll aber noch für einige Zeit geheim bleiben.
(Fotos & Infos: Mercedes-Benz)