Elektrifizierte Antriebe bezeichneten die Verantwortlichen der BMW Group schon vor Jahren als neue Normalität, ab 2022 trägt auch das Werk Dingolfing zu den für eine neue Normalität benötigten Stückzahlen bei. Im neuen Kompetenzzentrum E-Antriebsproduktion sollen bereits ab 2022 jedes Jahr mehr als eine halbe Million eDrive-Antriebe für Elektroautos und Plug-in-Hybride gebaut werden, wofür mittelfristig bis zu 2.000 Beschäftigte benötigt werden. In Dingolfing werden schon seit 2013 Elektro-Antriebe für zahlreiche Modelle gebaut, die Kapazitäten werden nun aber nochmals deutlich ausgebaut.
Ab sofort stehen dabei die E-Antriebe der fünften Generation im Mittelpunkt. Der hochintegrierte eDrive-Antrieb vereint Elektromotor, Getriebe und Leistungselektronik in einem einzigen Gehäuse und ist besonders flexibel einsetzbar. Als erstes Serienfahrzeug wird der BMW iX3 noch in diesem Jahr mit der fünften Generation des eDrive-Antriebs an den Start gehen, 2021 folgen unter anderem die Modelle iNext – möglicherweise unter der Verkaufsbezeichnung iX5 – und i4.
Das neue Kompetenzzentrum umfasst acht Produktionslinien, auf denen verschiedene Antriebskomponenten sowie Batteriemodule gebaut werden können. In den nächsten Schritten kommen vier weitere Linien hinzu, um die Kapazität des Standorts weiter zu steigern. Damit einher geht eine deutliche Vergrößerung des Gebäudes: Genügten dem Kompetenzzentrum vor 5 Jahren noch 8.000 Quadratmeter, sollen es in wenigen Jahren 80.000 Quadratmeter sein. Die Zahl der hier beschäftigten Mitarbeiter soll von derzeit rund 1.000 mittelfristig verdoppelt werden.
Die hohen Stückzahlen für E-Antriebe aus Dingolfing sind die Grundlage für die angekündigten Anteile elektrifizierter Fahrzeuge am Gesamtabsatz: Schon im kommenden Jahr sollen elektrifizierte Modelle für ein Viertel aller in Europa verkauften Modelle stehen, ab 2025 soll es ein Drittel sein. Bis zum Jahr 2030 sollen Elektroautos und Plug-in-Hybride schließlich für die Hälfte der europäischen BMW-Neuzulassungen stehen. Um diese Zahlen erreichen zu können, wird auch das Angebot verschiedener Modelle deutlich ausgebaut: Schon 2023 sollen 25 verschiedene Modelle mit elektrifiziertem Antrieb zur Wahl stehen, darunter mindestens 12 reine Elektroautos.
Oliver Zipse (Vorsitzender des Vorstands der BMW AG): “Wir fahren die Elektromobilität weiter hoch und setzen Maßstäbe bei der Transformation unserer Industrie. Schon 2022 werden wir allein in Dingolfing E-Antriebe für über eine halbe Million elektrifizierte Fahrzeuge pro Jahr fertigen können. Gleichzeitig produzieren wir vollelektrische Fahrzeuge, Plug-in-Hybride und Modelle mit Verbrennungsmotor im jeweils nachgefragten Mix auf einem Band und bieten unseren Kunden so die ‚Power of Choice‘. Das zeigt: Wir haben die Weichen gestellt, um den Wandel unserer Industrie zu einer echten Erfolgsgeschichte zu machen.”
Michael Nikolaides (Leiter Planung und Produktion Motoren und E-Antriebe): “Mit unserer einzigartigen Kompetenz in der Produktion von Hochvoltbatterien und E-Motoren sind wir immer auf dem neuesten Stand der Technologie und können unsere Produktion schnell, nachfrageorientiert und konsequent hochfahren. Die Erfahrungen aus unserem flexiblen Produktionssystem für Verbrennungsmotoren sind in die Gestaltung unserer E-Antriebsfertigung eingeflossen. Damit können wir auch in der Produktion der E-Antriebe schnell auf die Nachfrage nach BEV- und PHEV-Fahrzeugen reagieren. So realisieren wir die ‚Power of Choice‘ für unsere Kunden”