Der Absatz von BMW USA ist im zweiten Quartal 2020 wie erwartet deutlich eingebrochen. Das gesundheitlich bisher am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land ist auch wirtschaftlich denkbar weit von der Performance des Vorjahres entfernt, was angesichts horrender Arbeitslosenzahlen und immenser Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Zukunft niemanden überraschen dürfte. Noch dramatischer ist aus Sicht vieler Unternehmen, dass trotz gegenteiliger Behauptungen aus dem Weißen Haus noch keine Besserung in Sicht ist: Neue Rekorde bei den täglichen Infektionszahlen lassen eher befürchten, dass die schlimmsten Zeiten noch bevorstehen.
Trotz Corona konnte die BMW Group in den USA etwas mehr als 56.000 Fahrzeuge verkaufen, wobei 50.957 Einheiten auf die Kernmarke BMW entfallen. Der dramatische Absatz-Einbruch betrifft Pkw- und SUV-Baureihen gleichermaßen, schließlich haben viele Amerikaner derzeit generell andere Sorgen als den Kauf eines neuen Autos. Von den Pkw-Modellen, die in den USA die kleinen X-Modelle X1 und X2 einschließen, wurden im zweiten Quartal mit 26.355 Einheiten 40,7 Prozent weniger als im Vorjahr verkauft. Zwischen vielen hohen Verlusten ragen lediglich zwei Baureihen heraus, deren Verkaufszahlen trotz Corona gesteigert werden konnten: Dank Einführung des neuen BMW 2er Gran Coupé wuchs der 2er-Absatz um 130,8 Prozent und auch der X1 konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent steigern.
Die größeren SUV-Baureihen von X3 bis X7 kommen insgesamt auf 24.622 Einheiten und liegen damit 37,8 Prozent unter Vorjahr. Auch hier gibt es eine positive Ausnahme zwischen zahlreichen hohen Negativwerten: Der BMW X6 G06 konnte das schwache Vorjahres-Quartal um 26,8 Prozent übertreffen, was allerdings direkt mit dem in der Zwischenzeit erfolgten Modellwechsel zusammenhängt. MINI meldet einen US-Absatz von 5.288 Einheiten und liegt damit 41,5 Prozent unter dem zweiten Quartal des Vorjahres, eine positive Ausnahme sucht man bei den Briten vergeblich.
Dass die Corona-Pandemie nicht nur die BMW Group betrifft, versteht sich von selbst. Audi USA meldet für Q2 2020 einen Absatz von 34.843 Einheiten und liegt damit 35 Prozent unter Vorjahr. Von Mercedes USA liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Zahlen vor.
Für den Absatz seit Jahresbeginn ergeben sich etwas bessere Zahlen, weil die USA im ersten Quartal erst relativ spät von der Pandemie heimgesucht wurden: Für das bisherige Gesamtjahr liegt der BMW US-Absatz von 110.412 Einheiten “nur” 28,4 Prozent unter Vorjahr.