Wie dramatisch sich die Corona-Pandemie auf den Absatz der BMW Group auswirkt, zeigt stellvertretend für die große Mehrheit der Märkte der Welt unser Blick auf den Heimatmarkt Deutschland. Im Mai 2020 schrumpfte der Gesamtmarkt gegenüber dem Vorjahr um 49,5 Prozent, die BMW-Verkaufszahlen gingen sogar um 62,1 Prozent zurück. Was diese Zahlen für die einzelnen Baureihen bedeuten, lässt sich erschreckend prägnant zusammenfassen: Egal ob neues oder altes Modell, egal ob starke oder schwache Wettbewerber, egal ob Facelift vor der Tür oder gerade absolviert – im Grunde genommen gibt es zur Zeit nur Verlierer.
In unserer Tabelle des Absatzes nach Baureihen stellen wir den Mai 2020 mit den Vorjahreswerten gegenüber und sehen in der Tat nur eine einzige Ausnahme von der Regel: Der BMW X6 G06 schafft es dank schwachem Vorjahresmonat ins Plus, aber alle anderen Baureihen liegen weit hinter dem Vorjahresmonat zurück. Und während die fünf stärksten Baureihen im letzten Jahr allesamt über 3.000 Einheiten lagen, schaffen es im Schatten der Corona-Pandemie nur drei Baureihen überhaupt in den vierstelligen Bereich. Noch am stärksten schneidet dabei der BMW X3 ab, der sich mit 2.101 Neuzulassungen die Spitze des internen Rankings sichert.
Wichtiger als die klassischen Entscheidungskriterien für die Verkaufszahlen einzelner Baureihen war im Mai 2020 eindeutig die Verfügbarkeit: Weil die Produktion in fast allen Werken über viele Wochen stillstand, konnten viele der ursprünglich für eine Auslieferung im Mai vorgesehenen Fahrzeuge nicht planmäßig zugelassen werden. Die Folgen der wirtschaftlichen Verunsicherung und dem daraus resultierenden Ausbleiben neuer Bestellungen werden sich hingegen erst in den kommenden Monaten in ihrer vollen Härte zeigen.
Eine ernsthafte Verbesserung der Situation können die deutschen BMW-Händler erst für das zweite Halbjahr erhoffen, wenn die Mehrwertsteuer-Senkung und die bis zu 9.000 Euro Kaufprämie für Elektroautos und Plug-in-Hybride für neuen Schwung sorgen sollen. Diesen Maßnahmen zum Trotz ist klar, dass die Verkaufszahlen des Jahres 2019 nicht nur in diesem Jahr unerreichbar bleiben – mit Blick auf die zu erwartenden Folgen für die Weltwirtschaft dürfte ein Übertreffen der 2019er-Werte auch im kommenden Jahr eher die Ausnahme als die Regel sein.
(Infos: KBA)