Der Bedarf an Masken zur Abdeckung von Mund und Nase ist in den letzten Monaten förmlich explodiert. Bei BMW werden die Masken für den Eigenbedarf des Unternehmens und zur Unterstützung anderer Abnehmer deshalb seit wenigen Tagen im industriellen Maßstab produziert: Im BMW Werk Wackersdorf sind Ende letzter Woche gleich zwei Produktionslinien mit einer Fertigungskapazität von jeweils rund 100.000 Masken in Betrieb gegangen. Die Fertigung im 3-Schicht-Betrieb läuft mit bis zu 15 Mitarbeitern und ermöglicht einen Ausstoß von rund 200.000 Masken pro Tag.
Zur Entscheidung für die BMW Masken-Produktion in Eigenregie hat auch der Umstand beigetragen, dass die Versorgung des medizinischen Bereichs derzeit aus naheliegenden Gründen absolute Priorität genießt. Der Markt für frei verkäufliche Masken hat sich daher in den letzten Wochen dramatisch verändert und macht es großen Unternehmen wie der BMW Group fast unmöglich, Masken in ausreichenden Stückzahlen zu fairen Preisen zu beziehen.
Durch den Beginn der eigenen Masken-Produktion in Wackersdorf kann sich die BMW Group nun auf einen kombinierten Ansatz stützen: Einen Großteil der benötigten Masken kann das Unternehmen selbst herstellen, nur noch ein kleiner Teil muss extern beschafft werden. Mit den nun vorhandenen Kapazitäten kann die BMW Group auch offizielle Stellen und andere Hilfskräfte unterstützen. Organisatorische Unterstützung leisten die Einkaufs-Experten der BMW Group schon seit Wochen, damit Behörden und andere Organisationen schnellstmöglich benötigte Schutzausrüstung beziehen können.
Realisiert wurde die schnelle Fertigung mit Unterstützung der PIA Automation Holding GmbH aus Amberg und der Sandler AG aus Schwarzenbach an der Saale. Die beiden bayerischen Unternehmen liefern die Maschinen und das benötigte Vlies zur Masken-Produktion. So können in Wackersdorf drei Lagen Vlies miteinander verschweißt sowie Nasenbügel und Ohrenbänder angebracht werden.
Dr. Herbert Grebenc (Leiter BMW Group Kompetenz-Team Corona): “Wir brauchen Beidhändigkeit, also Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter und Kunden im Einklang mit dem erforderlichen Geschäftsbetrieb. Das Spektrum unserer Schutzmaßnahmen reicht von der Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen über den gezielten Einsatz von Masken bis hin zur Umorganisation von Arbeitsinhalten und Schichtplänen in bestimmten Bereichen. Allein um die Abstandsregelungen einzuhalten, haben wir eine Vielzahl von Maßnahmen eingeführt.”
Ralf Hattler (Bereichsleiter für Einkauf Indirekte Güter und Leistungen, Rohstoffe, Produktionspartner bei der BMW AG): “Die BMW Group setzt ihre Kompetenzen im Kampf gegen das Coronavirus gezielt ein und schützt die Gesundheit ihrer Mitarbeiter in Produktion, Vertrieb, Handel sowie weiteren Unternehmensbereichen. Gleichzeitig entlasten wir den externen Beschaffungsmarkt für Masken.
Die Entscheidung einer Eigenproduktion von Masken haben wir zeitgerecht getroffen und die erforderlichen Anlagen inklusive Produktionsmaterial – auch in diesen Zeiten – sehr kurzfristig beschafft. Zudem nutzen wir unsere weltweite Einkaufsorganisation, um neben Masken auch weiteres medizinisches Material wie zum Beispiel Desinfektionsmittel einzukaufen.”
Daniel Schäfer (Bereichsleiter für Produktionsintegration und Pilotwerk bei der BMW Group): “Mit unserem kombinierten Ansatz aus externem Zukauf und einer Eigenproduktion von Masken können wir unseren internen Bedarf decken und vermeiden Engpässe. Innerhalb weniger Wochen haben wir die komplette Prozesskette für die Eigenproduktion aufgebaut – von der Beschaffung des Vormaterials, der Planung und Inbetriebnahme der Anlagen bis zur Distribution der Masken. Gleichzeitig konnten unsere hervorragend qualifizierten Mitarbeiter in Bedienung und Wartung der neuen Maschinen eingeführt werden. Auch hier zeigt sich wieder die Flexibilität der BMW Group.”
(Symbol-Fotos zeigen Carbon-Verarbeitung im Werk Wackersdorf)