Als Grundlage für den Wiederanlauf der Automobil-Produktion in anderen Werken hat BMW die Motoren-Produktion im Werk Steyr offenbar wieder begonnen. Laut einem Bericht von Tips.at laufen seit gestern wieder zwei Montagebänder und sechs Fertigungsbänder. Um eine Ansteckung von Mitarbeitern mit dem Coronavirus zu vermeiden und das Risiko für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten, wurde die Fertigung der Triebwerke fünf Wochen zuvor eingestellt.
Seit Beginn der Zwangspause am 23. März hat sich die Corona-Situation zwar längst nicht erledigt, aber es war genügend Zeit zur Vorbereitung von deutlich verschärften Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Alle Mitarbeiter wurden über die nun gültigen Vorsichtsmaßnahmen informiert und wurden je nach Aufgabengebiet und Einsatzort auch mit Schutzmasken ausgestattet. Dass eine Verbreitung des Coronavirus auch bei Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln nicht ausgeschlossen ist, liegt dabei für alle Beteiligten auf der Hand.
Mit dem Wiederanlauf der Motoren-Produktion im Werk Steyr legt die BMW Group den Grundstein für den geplanten Neustart der Automobil-Produktion. In Abhängigkeit von der Nachfrage sollen die Werke des Unternehmens in den nächsten Wochen schrittweise wieder hochgefahren werden. Wann genau dabei eine Rückkehr zu den ursprünglichen Planungen mit Stückzahlen auf Rekord-Niveau möglich und erforderlich ist, weiß im Moment noch niemand. Offensichtlich ist aber, dass BMW auch Neuwagen liefern können will, falls sich die weltweite Nachfrage zügiger als von manchen Experten befürchtet erholen sollte.
Im BMW Werk Steyr wurden 2019 von 4.500 Mitarbeitern rund 530.000 Diesel- und 700.000 Benzin-Motoren gebaut. Das entspricht einem Ausstoß von durchschnittlich einem Triebwerk alle 13 Sekunden. Wie die Zahlen zeigen, steckt in fast jedem zweiten Neuwagen der BMW Group ein Motor aus Steyr. Die Bandbreite reicht davon von Drei- über Vier- bis hin zu Sechszylinder-Motoren.
Nach dem Auftakt in den Motorenwerken werden ab 4. Mai auch die Automobil-Werke wieder hochgefahren. Ob die aktuelle Wiederanlauf-Planung dabei exakt eingehalten werden kann oder weitere Verschiebungen notwendig sind, bleibt abzuwarten.
