Mit den ersten Fotos vom neuen BMW iX3 ergibt sich auch die Möglichkeit für einen Bild-Vergleich mit dem Mercedes EQC. Die beiden Elektro-SUV basieren auf den Mittelklasse-Offroadern X3 und GLC und haben folglich auch in ihren elektrischen Varianten viele Gemeinsamkeiten. Wie unser Bild-Vergleich zeigt, gibt es auch in beiden Konzernen den Drang zu einer optischen Abgrenzung von der konventionell angetriebenen Basis, wobei die Stuttgarter noch deutlich weiter gehen als die Münchner.
Im direkten Vergleich wirkt der BMW iX3 optisch eher wie eine Design-Linie des X3, während der EQC den Anschein einer eigenständigen Baureihe erweckt: Frontschürze, Grill und Scheinwerfer lassen keine Nähe zum GLC erahnen, am Heck sorgen die Rückleuchten mit durchgehendem Leuchtband für eine erheblich veränderte Optik. Der Ansatz des BMW iX3 ist erkennbar anders: Zwar gibt es mit spezifischen Schürzen, einer angepassten Niere und speziellen Felgen durchaus Hinweise auf den Elektro-Antrieb, diese heben den Elektro-X3 aber längst nicht so grundlegend von den konventionell angetriebenen Varianten ab und sind eher Identifizierungsmerkmale für Kenner.
In den ersten Monaten seit dem Marktstart konnte der von BMW-Vorstand Klaus Fröhlich im Gegensatz zu einem echten Serien-Auto als Pilotprojekt bezeichnete Mercedes EQC die hohen Erwartungen nur ansatzweise erfüllen. Immer wieder wurde der Elektro-GLC als Flop bezeichnet, wobei eine faire Bewertung zu einem so frühen Zeitpunkt des Lebenszyklus natürlich nur schwer möglich ist. Nach Beseitigung unerwarteter Schwierigkeiten in der Produktion sollte die Fertigung eigentlich im März hochgefahren werden, doch die Corona-Pandemie versetzte dem Schwaben den nächsten Tiefschlag. Erschwerend kommt hinzu, dass der EQC in den bisherigen Vergleichstests der Fachpresse nur wenig Lob erhalten hat.
Ob es der BMW iX3 besser machen kann, wird sich erst ab 2021 wirklich zeigen: Zwar sollen die ersten Kunden den Elektro-X3 noch in diesem Jahr erhalten, dabei dürfte es sich aber nur um einige wenige Pioniere handeln. Große Stückzahlen werden die Münchner erst im kommenden Jahr verfügbar haben. Auch dann dürfte sich die Absatz-Verteilung auf den erwarteten Hauptmarkt China konzentrieren, Europa und die USA folgen in der Prioritätenliste ein gutes Stück dahinter.
Die bisher offiziell angekündigte Auftakt-Variante des BMW iX3 lässt sich so oder so nur schwer mit dem Mercedes EQC vergleichen: Bevor später stärkere iX3-Versionen mit zwei Motoren und Allradantrieb kommen, beginnen die Münchner mit einer auf tatsächliche Kundenbedürfnisse zugeschnittenen und vergleichsweise preiswerten Einstiegsvariante. Heckantrieb und eine Leistungsangabe von “über 200 kW (272 PS)” sprechen nicht für die Jagd nach Bestwerten, sondern nach einem für möglichst viele Kunden bezahlbaren Ansatz. Welches Rezept in der Praxis besser funktioniert, sehen wir ab 2021.
(Fotos: BMW / Mercedes)