Autobauer wie BMW dürfen in der Corona-Krise weiter auf staatliche Unterstützung in Form von Kaufprämien hoffen. Nachdem mehrere Vertreter der Autoindustrie schon früh Hilfen für die deutsche Schlüsselindustrie gefordert hatten, gibt es nun auch erste positive Signale von Seiten der Politik. Zwar schränkte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gegenüber der Passauer Neuen Presse (via Handelsblatt) ein, dass es keine 1-zu-1-Wiederholung früherer Hilfsprogramme geben werde, aber von einer generellen Absage für entsprechende Unterstützung kann keine Rede sein.
Vielmehr legt Altmaier stellvertretend für die Bundesregierung den Schwerpunkt in der Frage nach einer Förderung auf den Umwelt- und Klimaschutz. Mit anderen Worten: Staatliche Hilfen sind geplant, aber sie werden nur für saubere Fahrzeuge mit geringem CO2-Ausstoß gezahlt und keinesfalls Sportwagen oder andere Luxus-Fahrzeuge subventionieren. Aus Sicht der Autoindustrie wäre dieser Ansatz leicht zu akzeptieren, schließlich ist im Moment jede Hilfe willkommen.
Ob die Bundesregierung mit dem angedeuteten Umwelt-Aspekt nur den Kauf von Elektroautos und Plug-in-Hybriden subventionieren will oder ob auch sparsame Benziner und Diesel Unterstützung erhalten, bleibt abzuwarten. Mit Blick auf den erhofften Effekt für den gesamten Automarkt ist eine zu strenge Regulierung der Kaufprämien aber eher unwahrscheinlich. Durchaus denkbar ist eine Regelung, die neben den CO2-Emissionen auch die Systemleistung der Fahrzeuge betrachtet. So könnten sehr leistungsstarke Plug-in-Hybride trotz niedriger CO2-Emissionen von der Förderung ausgenommen werden, um Debatten über falsche Anreize aus dem Weg zu gehen.
Schon vor der Corona-Pandemie hatte BMW beschlossen, künftig auch schwächere Einstiegsmodelle mit Plug-in-Hybrid-Antrieb auszurüsten. Der erste Vertreter dieser Herangehensweise wird der als Limousine und Touring erhältliche BMW 320e G20/G21, dessen Marktstart noch in diesem Jahr stattfinden soll – falls Corona nicht auch in diesem Fall zu einer Verschiebung des Zeitplans führt.
Nach Informationen der Deutschen Presseagentur sind für den 5. Mai weitere Gespräche zwischen Autoindustrie und Bundesregierung geplant. Dass bei diesem Termin auch über mögliche Kaufprämien für die Zeit nach dem Shutdown gesprochen wird, ist mehr als wahrscheinlich.
Eine wichtige Frage bleibt für viele Autobauer auch, ob es nur in Deutschland oder auch andernorts staatliche Kaufprämien für Autokäufer geben wird. Denn selbst wenn sich der deutsche Markt dank staatlicher Kaufanreize schneller als befürchtet erholen sollte, könnte das die starken Rückgänge in vielen anderen Ländern keinesfalls kompensieren.