Wer bisher noch auf einen stichhaltigen Beweis für die Planung eines BMW X8 M benötigt hat, erhält diesen nun schwarz auf weiß von hochoffizieller Stelle: Beim Deutschen Patent- und Markenamt wurde am 24. März 2020 von der Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft die Wortmarke “X8 M” angemeldet. Am 30. März wurde die Anmeldung im Markenblatt veröffentlicht, nun läuft die Widerspruchsfrist für alle die meinen, dass sie diese Marke bereits besitzen und die BMW AG sie daher nicht anmelden dürfe. Entdeckt wurde die Registrierung von bavarianbob im X7Forum.
Mit der Patent-Anmeldung für die Wortmarke BMW X8 M gehen die Münchner den ersten öffentlich nachvollziehbaren Schritt für eine Entwicklung, die im Hintergrund schon länger forciert wird: Noch oberhalb des X7 entsteht nach unseren Informationen ein Über-SUV, das ausschließlich in Form von M- und M Performance-Modellen erhältlich sein wird. Trotz der geraden Ziffer muss es sich nicht zwingend um ein klassisches SUV-Coupé im Sinne eines X4 oder X6 handeln, stattdessen erwarten wir eher eine deutlich größere und erheblich luxuriösere Interpretation des X2-Stils.
Passend zum Namen und zur Position innerhalb des BMW-Portfolios werden auch die Antriebe des BMW X8 M ausfallen. Wichtigster Motor für den X8 wird der 4,4 Liter große V8-Biturbo, der im X8 M50i mit deutlich über 500 PS zum Einsatz kommt – und in seiner extrascharfen M-Version mit weit über 600 PS auch einen waschechten X8 M antreiben wird. Inwiefern die V8-Antriebe elektrifiziert sein werden, bleibt abzuwarten: Während ein 48-Volt-Bordnetz gesetzt ist, ist eine Plug-in-Hybrid-Lösung für den X8 M ebenfalls nicht ausgeschlossen. In Kombination mit einem leistungsstarken Elektro-Motor könnte das Topmodell dann sogar über 700 PS bieten.
Ganz sicher mit Steckdose und Ladekabel ausgeliefert wird das Einstiegsmodell: Als BMW X8 M50e ist ein über 500 PS starker Plug-in-Hybrid geplant, dessen Antrieb wir erstmals im BMW M750e zu sehen bekommen werden. Dass man angesichts eines leistungsstarken Reihensechszylinders und eines performanten E-Antriebs nicht wirklich von einem Einstiegsmodell sprechen kann, liegt dabei aber auf der Hand.
Bis zum Marktstart, den wir nicht vor 2022 und eher im Jahr 2023 erwarten, bleibt allen Freunden luxuriöser Power-SUV noch etwas Zeit zum Sparen: Schon der Grundpreis für die schwächste Variante des BMW X8 M wird deutlich über 100.000 Euro liegen.
Nachdem die Patent-Anmeldung nun öffentlich geworden ist, könnte sich auch M-Chef Markus Flasch demnächst konkreter zu der neuen Baureihe äußern. In unserem Interview kündigte er schon vor rund einem Jahr an, dass die M GmbH an einem eigenständigen Fahrzeug arbeite und dass man dabei nicht zwingend in die Richtung eines klassischen Supersportlers denken solle:
“Wir brauchen kein Halo Car, weil jeder weiß wer wir sind und wofür wir stehen. Solche Projekte müssen natürlich zur richtigen Zeit stattfinden. Ich würde aber auch nicht ausschließen, dass ein eigenständiges M-Modell etwas anderes als ein Supersportwagen ist. Es gibt ja durchaus noch andere Felder, die derzeit unbelebt sind…”
(Photoshop-Entwurf: Motor.es)