Die Corona-bedingte Zwangspause für die BMW Produktion bleibt länger in Kraft als zunächst geplant. Wie die Verantwortlichen gestern gemeinsam mit den weltweiten Verkaufszahlen in Q1 2020 bekannt gaben, wird die Produktion flexibel an die im Moment kaum vorhandene Nachfrage angepasst. Laut einer von der Automobilwoche zitierten dpa-Meldung wurde konkret beschlossen, dass die Werke in Europa und den USA noch mindestens bis zum 30. April geschlossen bleiben.
Wie es danach weitergeht, lässt sich momentan noch nicht absehen: Alles hängt davon ab, wie sich die Fallzahlen der Corona-Pandemie entwickeln, wie lange die Ausgangsbeschränkungen in vielen Ländern in Kraft bleiben und wie schnell sich die Wirtschaft von dem völlig unerwarteten Corona-Schock erholen kann. Wann die weltweite Nachfrage nach Neuwagen wieder das Niveau vor der Krise erreicht und damit eine Auslastung der Werke ermöglicht, lässt sich momentan unmöglich vorhersehen.
Klar ist hingegen, dass die längere Produktions-Unterbrechung keine gute Nachricht für die großen und kleinen Zulieferer-Firmen sind: Selbst wenn diese in einigen Regionen bereits wieder produzieren können, finden sie momentan keinen Abnehmer für ihre Produkte. Immerhin ist den Chefs der großen Autokonzerne die Notlage der Zulieferer bewusst, weshalb in einigen Fällen unbürokratische Hilfe denkbar ist – schließlich kann die Produktion nach der Krise nur dann wieder hochgefahren werden, wenn auch die Zuliefer-Industrie wieder arbeitet.
Heruntergefahren wurde die europäische BMW Produktion Mitte März, wenige Tage später folgte das US-Werk in Spartanburg. Nun wird versucht, die Zwangspause so gut wie möglich zu nutzen und bestimmte Wartungsarbeiten und andere Investitionen vorzuziehen, damit sie zu späteren Zeitpunkten keine erneuten Produktions-Unterbrechungen erforderlich machen.
Mut macht den Verantwortlichen der positive Trend in China: Die Nachfrage im wichtigsten Einzelmarkt zieht bereits wieder kräftig an und nähert sich dem vor der Krise gewohnten Niveau. Ob die Erholung in anderen Ländern ähnlich schnell gehen kann, bleibt abzuwarten. Vor allem in besonders stark betroffenen Ländern wie Italien und Spanien dürfte es deutlich länger dauern, bis wieder das Niveau vor der Krise erreicht werden kann.