Eigentlich sollte die Produktion im BMW Werk Steyr heute wieder hochgefahren werden, aber die Corona-Pandemie macht auch diesen Plan zunichte. Wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichtet haben, soll es erst im Lauf der Woche eine neue Information zum Zeitpunkt des erneuten Produktionsanlaufs geben – womit klar sein dürfte, dass die Unterbrechung der Fertigung nicht nur um wenige Tage verlängert wird.
BMW hat genau wie alle anderen Autobauer mit einem gigantischen Problem zu kämpfen: Der Ausbruch des Coronavirus macht nicht nur den Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion sehr anspruchsvoll, gleichzeitig bricht auch die weltweite Nachfrage nach Neuwagen dramatisch ein. BMW-Chef Zipse sprach in diesem Zusammenhang am Freitag von einer existenziellen Gefahr, selbst für ein prinzipiell sehr gesundes Unternehmen wie die BMW Group.
Im Motoren-Werk Steyr baut BMW zahlreiche Triebwerke, die schließlich in den anderen Werken in so gut wie allen Fahrzeugen verbaut werden. Im Durchschnitt wird alle 13 Sekunden ein Motor fertiggestellt, in Spitzenzeiten sind es bis zu 6.000 Motoren pro Tag. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 700.000 Ottomotoren mit drei, vier und sechs Zylindern sowie rund 530.000 Dieselmotoren – ebenfalls mit drei, vier und sechs Zylindern – gebaut. Rund ein Drittel der in Steyr gefertigten Motoren rollen schließlich als Teil eines Plug-in-Hybrid-Antriebs auf die Straße.
Schon jetzt ist klar, dass die Produktionszahlen im Jahr 2020 weit unter den Werten aus dem Vorjahr liegen werden: Selbst wenn die Produktion bald wieder auf Hochtouren laufen würde, ließen sich mehrere Wochen Stillstand nicht wieder aufholen. Hinzu kommt die Ungewissheit bezüglich der weltweiten Nachfrage in den kommenden Monaten: Da die Produktion der BMW Group immer den Kundenwünschen folgt und weder Fahrzeuge noch Motoren auf Halde produziert werden, ist ein niedrigerer Ausstoß in Steyr mindestens bis zum Ende des Jahres wahrscheinlich.