Mit den ersten offiziellen Verkaufszahlen des Jahres dürften 2020 nur selten gute Nachrichten verbunden sein. BMW ist dabei keine Ausnahme, auch wenn der Absatz-Rückgang in den USA und Kanada vielleicht etwas weniger dramatisch ausfällt als von manchen Beobachtern erwartet: Im ersten Quartal 2020 verkaufte BMW 59.455 Fahrzeuge auf dem US-Markt, das entspricht einem Rückgang um 15,3 Prozent oder gut 10.700 Einheiten. Bei MINI schrumpfte der Absatz um 35,1 Prozent auf 5.237 Einheiten.
Prozentual noch stärker fällt der Einbruch in Kanada aus, hier gingen die Verkaufszahlen der BMW Group um rund 30 Prozent auf 6.006 Einheiten zurück. Auch in Kanada sieht es bei der Kernmarke BMW etwas besser aus als bei MINI, unterm Strich sind aber alle Zahlen weit von den ursprünglichen Planungen entfernt. Nicht erkennbar ist leider, wie sich die Zahlen in der Zeit vor Corona entwickelt haben. Da es in China mit dem Beginn der Pandemie zu Einbrüchen von teilweise über 80 Prozent kam, sind gute Verkaufszahlen in Januar und Februar mit einem drastischen Einbruch im März aber durchaus ein plausibler Hintergrund für die nun vorgestellten Zahlen.
Wie besonders die aktuelle Situation ist, zeigt sich auch an den Statements der Verantwortlichen für beide Märkte. Während ein Absatz-Rückgang von 30 Prozent normalerweise mit Erklärungsversuchen und einem Ausblick auf nahende Besserung verbunden wären, steht jetzt ein völlig anderes Thema im Vordergrund: Anstatt auch nur ein Wort über die nüchternen Zahlen zu verlieren, stellen beide die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden in den Vordergrund.
Voraussichtlich noch in dieser Woche wird das Kraftfahrtbundesamt auch die Zahlen für den deutschen Markt veröffentlichen. Die offizielle Meldung der BMW Group für die weltweiten Verkaufszahlen im ersten Quartal 2020 erwarten wir frühestens nächste Woche. Klar ist schon jetzt, dass auch hier von einem deutlichen Rückgang zu berichten sein wird. Vom ursprünglichen Ziel, die Verkaufszahlen des Vorjahres erneut leicht zu übertreffen und damit einen neuen Absatz-Rekord aufzustellen, haben sich die Verantwortlichen bereits vor Wochen auf der Bilanz-Pressekonferenz offiziell verabschiedet.