Es ist wieder Zeit für einen “Warten wir mal ab“-Artikel, denn die Gerüchte-Küche rund um das BMW M2 Gran Coupé nimmt in den letzten Tagen massiv an Fahrt auf. Hintergrund ist ein Artikel von Greg Kable bei AutoCar, in dem es eigentlich um den BMW M2 G87 geht – der aber in gewisser Weise auch eine viertürige Version des Kompakt-Krachers in Aussicht stellt.
Zwar haben das viertürige BMW 2er Gran Coupé F44 und das zweitürige BMW 2er Coupé G42 außer dem Namen kaum eine Gemeinsamkeit, aber die Idee eines BMW M2 Gran Coupé ist natürlich trotzdem verlockend. Klar, für den viertürigen M2 müssten die Garchinger eigens eine mindestens 400 PS starke Version des Turbo-Vierzylinders B48 entwerfen, weil der Motor im F44 quer montiert ist und daher nicht genügend Platz für den Reihensechszylinder des M2 vorhanden ist. Und das Frontantriebs-Layout mit Haldex-Allrad ist das ziemlich exakte Gegenteil des M2-typischen Hinterradantriebs. Aber man wird doch träumen dürfen?
Natürlich darf man träumen. Realistisch betrachtet stehen die Chancen für ein BMW M2 Gran Coupé aber ausgesprochen schlecht. Zwar gibt es in Form von Mercedes-AMG CLA 45 und Audi RS 3 Limousine durchaus entsprechende Angebote im Segment des F44, aus Münchner Sicht würde ein M2 auf Frontantriebs-Architektur aber auch am Image des M2 nagen.
Denn der zweitürige und selbstverständlich heckgetriebene BMW M2 hat sich innerhalb kürzester Zeit weltweit einen Ruf als Fahrmaschine erster Güte erarbeitet, was untrennbar mit seiner an M3 und M4 orientierten Technik-Philosophie zusammenhängt: Kein anderer Kompaktsportler bietet so viel High Performance-Technik aus höheren Baureihen, kein anderer bietet eine ausgeglichene Gewichtsverteilung. Kein Wunder: Alle anderen basieren auf gewöhnlichen Kompaktklasse-Modellen mit Frontantriebs-Architektur – wie es auch beim 2er Gran Coupé F44 der Fall ist.
Ein weiteres Indiz für das überschaubare Münchner Interesse an einem BMW M2 Gran Coupé liefert auch unser Interview mit F44-Projektleiter Senol Kapici. Während die Verantwortlichen auf Fragen zu künftigen Modellen meist eher vage antworten und sich weder in die eine noch die andere Richtung festlegen wollen, könnte seine Antwort zur Möglichkeit eines Topmodells oberhalb des aktuellen BMW M235i Gran Coupé kaum deutlicher ausfallen:
“Das ist praktisch ausgeschlossen, der M235i wird unser Topmodell bleiben. Wer noch mehr Leistung wünscht, kann bei uns zum 2er Coupé und damit zum M2 greifen, wozu es beim Wettbewerb keine Alternativen gibt. Deshalb brauchen wir kein stärkeres Gran Coupé.”
Nur eine Nebelkerze? Nicht ausgeschlossen. Aber momentan spricht auch vor dem Hintergrund der immer strengeren CO2-Grenzwerte und deren Auswirkungen auf das High Performance Segment tatsächlich nur sehr wenig für die Entwicklung eines BMW M2 Gran Coupé. Oder anders gesagt: Warten wir mal ab…