Wenn Daniel Craig als James Bond in “Keine Zeit zu sterben” am Steuer seines Aston Martin DB5 sitzt, wird er gewiss nicht an Leistungsmangel leiden. Doch weil das historische Original aus den 1960er-Jahren längst viel zu selten, zu schade und zu teuer für die rabiate Verwendung beim Dreh eines Action-Films geworden ist, setzt die Produktions-Firma auf gut gemachte Kopien des legendären Sportcoupés.
Wie Car and Driver nun erfahren haben will, wird der Aston Martin DB5 im kommenden James Bond-Film tatsächlich von einem BMW-Motor angetrieben: Unter der Haube des Briten steckt demnach der 3,2 Liter große BMW S54-Motor, den viele unsere Leser aus M3 E46, Z4 M E85 / E86 oder auch dem Wiesmann MF3 Roadster kennen.
Der Hochdrehzahl-Reihensechszylinder brachte BMW einst eine ganze Reihe von Engine of the Year Awards und zählt zweifellos zu den besten Sport-Motoren seiner Zeit. Mit 343 PS aus 3246 Kubikzentimetern Hubraum kam der Saugmotor auf eine Literleistung von über 100 PS, was die sportlichen Ambitionen unterstreicht. Wichtiger als die Nennleistung war aber immer die ausgewiesene Drehzahlgier, die ganz wesentlich zum Charakter des M3 E46 beigetragen hat. Im späteren M3 CSL ging der S54-Motor sogar mit 360 PS und 365 Newtonmeter Drehmoment an den Start.
In der Aston Martin DB5 Replica für “Keine Zeit zu sterben” darf der BMW S54 sogar frei atmen und daher noch beeindruckender klingen: Weil die Fahrzeuge nicht für den Verkauf bestimmt sind und nur auf abgesperrter Strecke bewegt werden, mussten beim Bau keinerlei Emissions- oder Sicherheits-Vorschriften beachtet werden – verbaut wurde nur, was für den Film und die Dreharbeiten nötig war. Wenn James Bond auf der Leinwand am Steuer des Klassikers zu sehen ist, dürfte vom tatsächlichen Sound der Replica aber nichts mehr zu hören sein.
Weil die Erbauer auf alle überflüssigen Elemente verzichten konnten, bringt der nachgebaute Aston Martin DB5 nur eine Tonne auf die Waage. Entsprechend überzeugend ist das Leistungsgewicht, was wilde Action-Szenen definitiv erleichtert. Stuntman Mark Higgins dürfte angesichts fehlender Airbags und sonstiger Sicherheits-Vorrichtungen allerdings auch sehr froh sein, dass es beim Dreh keinerlei außerplanmäßige Crashs gab – ein Ergebnis, das längst nicht nach jeder James Bond-Produktion behauptet werden konnte.
Der neue James Bond – “Keine Zeit zu sterben” (“No Time to Die”) kommt in Deutschland am 2. April 2020 ins Kino.
(Fotos: Aston Martin)