Noch ist der neue BMW M340i Pure nur in Australien erhältlich, aber die Idee von Modellen mit abgespeckter Ausstattung für Puristen könnte in Zukunft ein weltweites Erfolgsmodell werden. Der Ansatz ist simpel: Mit steigender Motorleistung wächst bisher auch immer die Serienausstattung – aber warum eigentlich? Durch die Pflicht-Kombination von starken Motoren mit immer besserer Ausstattung werden auch die Preise immer höher, obwohl es durchaus auch Kunden für hochmotorisierte Modelle mit weniger guter Ausstattung geben könnte.
Das Experiment für diese Zielgruppe wird nun als BMW M340i Pure in Australien gestartet und könnte bei Erfolg auch zu uns kommen. Im Vergleich zum regulären M340i ist die Pure Edition 10.000 australische Dollar günstiger, was vor allem am Verzicht auf Komfort-Features liegt. Von karger Ausstattung kann dennoch nicht die Rede sein: 19-Zöller, adaptive LED-Scheinwerfer und selbst das Head-up-Display sind im Grundpreis enthalten, auch auf die M Performance Bremse und das M Sportdifferenzial müssen Pure-Kunden nicht verzichten.
Die Botschaft ist klar: Alles, was fokussiertes Fahren unterstützt, ist auch beim BMW M340i Pure an Bord. Andere Features, die in Australien zum Serien-Umfang des regulären M340i zählen, “fehlen” dem Pure-Modell hingegen: Laser-Scheinwerfer, Lederausstattung, Sitzheizung, elektrische Heckklappe & Co. kosten beim Puristen extra.
Wie schon bei den Fahrspaß-Zutaten gibt es auch beim Antrieb keine Kompromisse: Der BMW M340i Pure geht mit vollen 374 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment an den Start, auch der vollvariable Allradantrieb xDrive ist mit an Bord. Das Resultat sind unveränderte 4,4 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100, für den eher unwahrscheinlichen Einsatz auf der Rennstrecke könnte das Pure-Modell dank niedrigerem Gewicht sogar etwas besser aufgestellt sein.
Was mit Blick auf die angestrebte Reduzierung des Variantenreichtums praktisch ausgeschlossen bleibt ist ein Verzicht auf den Allradantrieb xDrive. Zwar ließen sich Gewicht und Preis bei einem heckgetriebenen BMW M340i Pure noch weiter reduzieren, aber der Markt für ein entsprechendes Fahrzeug ist nach Überzeugung der Verantwortlichen einfach nicht groß genug. Anders sieht es im Fall des BMW M3 Pure aus: Das Topmodell der 3er-Reihe G20 wird sehr wohl als puristischer Hecktriebler mit manuellem Getriebe auf den Markt kommen – und das ganz sicher auch in Deutschland.
Die Verkaufserfolge der beiden ersten Pure-Modelle werden in den nächsten Jahren den Ausschlag dafür geben, ob wir den Ansatz mittelfristig öfter zu sehen bekommen oder nicht: Nur wenn sich genügend Kunden für das abgespeckte Pure-Modell entscheiden, könnte die Spar-Option in Zukunft häufiger angeboten werden.