Sachsen blickt auf eine lange Tradition im Automobilbau zurück. 2019 war nun das erste Jahr, in dem BMW die Rolle des größten Autobauers im Freistaat übernommen hat: Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, konnte das BMW Werk Leipzig im Jahr 2019 nicht nur das Zwickauer VW-Werk hinter sich lassen, sondern auch den summierten VW-Absatz inklusive der Gläsernen Manufaktur in Dresden übertreffen. Letztere wurde einst für den Phaeton aufgebaut und wird heute für die Produktion des e-Golf genutzt.
Hauptursache für den Wechsel an der Spitze ist die Umstellung in der Produktion im VW Werk Zwickau. Die Vorbereitungen auf die Produktion des Elektroautos ID.3 sorgten für ein Drittel weniger Produktion im Jahr 2019, während die BMW-Produktion in Leipzig trotz Einführung des neuen 1ers und des 2er Gran Coupés nur um 6 Prozent zurückging. So kommt Volkswagen auf eine Produktion von 170.000 Autos in Zwickau sowie 16.000 e-Golf in Dresden, während das BMW Werk Leipzig mit 230.283 Fahrzeugen an die Spitze fährt
Das 2013 eingeführte Elektroauto BMW i3 feierte im Jahr 2019 erneut ein Rekord-Jahr und kam laut LVZ auf ein Produktions-Volumen von 38.937 Einheiten. Damit lag der i3 nicht nur weit vor dem e-Golf, sondern erstmals auch vor dem 2er Active Tourer, der als Plug-in-Hybrid sowie mit Benzin- und Diesel-Motoren gebaut wird.
Im BMW Werk Leipzig soll 2020 ein neues Rekord-Jahr werden. Während die Produktion von BMW i8 Roadster und Coupé im April endet, gibt es mit der Neuauflage des 1er Fünftürers und dem BMW 2er Gran Coupé zwei neue Volumenmodelle mit großem Absatz-Potenzial. Außerdem werden in Leipzig auch weiterhin der i3, der 2er Active Tourer sowie 2er Cabrio und 2er Coupé inklusive M2 Competition und M2 CS gebaut.
Wenn alle Umbau-Maßnahmen abgeschlossen sind, soll die theoretische Kapazität des Werks im Mai einen Wert von 350.000 Fahrzeugen pro Jahr erreichen. Damit wird das BMW Werk Leipzig bei entsprechender Auslastung den gerade von Volkswagen eroberten Spitzenplatz auf absehbare Zeit behalten, denn für das VW Werk Zwickau wird “nur” eine Kapazität von 330.000 Einheiten ab 2021 angestrebt.
