Eine Million Elektroautos und Plug-in-Hybride bis Ende 2021: Seit wenigen Tagen läuft für die BMW Group ein Experiment, das noch vor wenigen Jahren nach einem völlig aussichtslosen Plan geklungen hätte. Aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Münchner ihre Ankündigungen ernst meinen – auf die versprochenen 100.000 elektrifizierten Fahrzeuge im Jahr 2017 folgten 2018 und 2019 so starke Zahlen, dass der Gesamt-Absatz wie angekündigt die Marke von 500.000 Fahrzeugen geknackt hat.
Das nächste Ziel der BMW Group ist ebenfalls schon bekannt: Bis Ende 2021 soll der Wert auf eine Million steigen. Im Schnitt müssen dafür sowohl 2020 als auch 2021 250.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride verkauft werden. Möglich ist das nur mit einem breiten Angebot, das die Bedürfnisse möglichst vieler Kunden erfüllen kann – und genau deshalb wird das Portfolio immer weiter ausgebaut. Gab es 2014 nur die Pioniere i3 und i8, füllt das Angebot inzwischen einen kleineren Parkplatz.
Auf einem aktuellen Foto mit der jüngsten Ergänzung, dem BMW X2 xDrive25e, sehen wir das aktuelle Lineup in voller Pracht: An der Seite der Elektroautos BMW i3 und MINI Cooper SE stehen Plug-in-Hybride auf Basis fast aller Baureihen. In der letzten Reihe deuten BMW iNext, iX3, i4 und M Next an, wohin die elektrisierende Reise in Zukunft gehen wird.
Zu den Erfolgsfaktoren der BMW Group zählt es, viele Modelle nicht nur im gewohnten Zyklus von Neuvorstellung und Facelift zu aktualisieren. Stattdessen bringen die Münchner immer wieder Akku-Updates in Serie, obwohl gerade keine reguläre Modellpflege oder gar ein Neustart anstehen. Das beste Beispiel dafür ist der BMW i3, der durch mehrere Akku-Updates stets auf einem aktuellen Stand gehalten wurde und dessen Produktion daher bis 2024 verlängert werden kann. Von mehr Reichweite durch modernere Akkus profitierten in den letzten Jahren aber auch der BMW i8, der 225xe Active Tourer, der 530e und der MINI Cooper SE Countryman.
Nur noch eine Frage der Zeit ist das Angebot mehrerer Plug-in-Hybride in der gleichen Baureihe. Während bisher pro Karosserievariante höchstens ein PHEV-Antrieb zur Wahl steht, werden künftig wie bei klassischen Benziner- und Diesel-Modellen mehrere Leistungsstufen erhältlich sein. Ein heißer Kandidat dafür ist der BMW 5er, bei dem an die Seite des 530e eines Tages auch ein 540e oder M540e treten könnte. Außerdem setzt auch die M GmbH in Zukunft auf Plug-in-Hybride. Für 2020 sind solche Modelle zwar noch nicht zu erwarten, aber wir werden sie definitiv noch in der ersten Hälfte des gerade begonnenen Jahrzehnts zu sehen bekommen.
Ebenfalls deutlich ausgebaut wird das Angebot von reinen Elektroautos. Noch Ende 2020 folgt mit dem BMW iX3 ein potenzieller Bestseller, 2021 kommen das Luxus-SUV iNext und der BMW i4 als viertüriges Mittelklasse-Coupé mit 530 PS und 600 Kilometern Reichweite. Weitere Modelle wie der rein elektrische BMW iX1 und der Elektro-5er i5 sind zwar noch nicht offiziell bestätigt, aber zumindest indirekt angekündigt: Bis zum Jahr 2023 soll das elektrifizierte Angebot auf 25 Modelle anwachsen, darunter befindet sich eine zweistellige Anzahl von Elektroautos.