Durch den Zusammenschluss von DriveNow und car2go wollten BMW und Daimler eigentlich den Grundstein für ein noch breiteres Carsharing-Angebot legen. Doch die von Harald Krüger und Dieter Zetsche angestrebte Milliarden-Investition zum Aufbau einer großen Carsharing-Flotte in zahlreichen Städten wird es nicht geben, denn die neuen Chefs Oliver Zipse und Ola Källenius setzen offenbar andere Prioritäten.
Die Folge ist ein völliger Rückzug des Carsharing-Angebots Share Now vom nordamerikanischen Markt, denn gerade dort sah es mit der Profitabilität des Angebots nie besonders gut aus. Ende Februar 2020 wird Share Now in den USA und Kanada vom Markt genommen, was rund eine Million Kunden in Metropolen wie New York, Vancouver oder Washington betrifft. Die Nordamerika-Flotte von rund 3.500 Fahrzeugen wird aus dem Verkehr gezogen.
Aber die USA und Kanada sind nicht die einzigen Märkte, in denen DriveNow und car2go in Zukunft kleinere Brötchen backen wollen. Laut Handelsblatt werden auch die europäischen Metropolen London, Brüssel und Florenz von Share Now aufgegeben, was ebenfalls an ungenügender Profitabilität liegen dürfte.
Mit dem Abbau von Carsharing-Kapazitäten befindet sich Share Now in guter Gesellschaft: Auch andere Autobauer wie Ford, Citroen, Opel und Mazda haben ihre Angebote nach kurzer Zeit wieder eingestellt, General Motors hat sein groß angelegtes Programm Maven längst wieder reduziert.