Die Veränderungen in der Automobilindustrie kommen nun auch bei den Beschäftigten der BMW Group an. Wie die Münchner am Mittwoch auf einer Betriebsversammlung mitteilten, werden vor allem die Erfolgsprämien in Zukunft deutlich geringer ausfallen. Die hohen Prämien der letzten Jahre lagen oft weit über dem Durchschnitt der Branche und sollen künftig um 15 bis 20 Prozent geringer ausfallen.
Auch wenn diese Veränderung für alle Mitarbeiter weniger Geld bedeutet, dürfte der eine oder andere durchaus froh sein: Während bei Mercedes und Audi tausende Stellen abgebaut werden und auch viele Zulieferer Entlassungen aussprechen müssen, kommt die BMW Group im Moment um diese unangenehmste aller Maßnahmen herum – allerdings auch nur auf den ersten Blick, denn hinter der Weiterbeschäftigung vieler Leiharbeiter steht derzeit ein großes Fragezeichen.
Das “Effizienzprogramm” des neuen BMW-Chefs Oliver Zipse wurde zwischen Unternehmen und Betriebsrat hart verhandelt. Für neue Stellen, die in den Zukunftsbereichen wie Elektro-Mobilität und autonomem Fahren entstehen, sollen “alte” Jobs in Verwaltung und Produktion entfallen.
Ziel ist es, die Rendite des Automobil-Geschäfts bis 2022 von derzeit 6,6 wieder in den Bereich von 8 Prozent zu bringen. Wie anspruchsvoll dieses Ziel ist, zeigt ein Blick nach Stuttgart: Der neue Daimler-Chef Ola Källenius peilt für 2020 lediglich vier Prozent Rendite an und erwartet erst für 2022 wieder mehr als 6 Prozent.
Einen entscheidenden Beitrag zur Rendite sollen die BMW Luxusklasse-Modelle leisten. Mit BMW 7er Facelift, 8er und X7 haben die Münchner ihr Luxus-Portfolio erst kürzlich auf den neuesten Stand gebracht und peilen für 2020 eine Verdopplung der Verkaufszahlen gegenüber 2018 an.