Die BMW Group hat sich auch in Q3 2019 gegen die Trends der Branche gestemmt und ihren Absatz und die Marktanteile weiter gesteigert. Im Quartalsbericht melden die Münchner außerdem, dass sie im Vergleich zum Vorjahr auch den Umsatz, das Ergebnis und die Profitabilität verbessern konnten. Basis des Erfolgs sind die Absatz-Rekorde, die die BMW Group regelmäßig erzielt: In Q3 2019 wurden weltweit 613.361 BMW, MINI und Rolls-Royce verkauft – mehr als jemals zuvor in einem dritten Quartal.
Mit dem Absatz wuchs auch der Umsatz: 26,667 Milliarden Euro entsprechen einer Steigerung um 7,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahres-Quartal, das von WLTP-Verwerfungen mit hohen Rabatten bei den Wettbewerbern geprägt war, konnte das Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) in Q3 2019 um 32,9 Prozent auf 2,289 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Konzernüberschuss stieg um ebenfalls deutliche 11,5 Prozent und lag im dritten Quartal bei 1,546 Milliarden Euro.
Weil nicht alle Quartale so gut wie das dritte gelaufen sind, sehen die Zahlen für das bisherige Gesamtjahr weniger positiv aus. Trotz einer Absatz- und Umsatz-Steigerung um 1,7 Prozent beziehungsweise 3,4 Prozent, belastet die Milliarden-Rückstellung im Zusammenhang mit einem EU-Kartellverfahren das Ergebnis schwer. Das EBIT der ersten neun Monate liegt daher nur bei 5,079 Milliarden Euro (-29,1%), der Überschuss beträgt lediglich 3,614 Milliarden Euro (-37,1%). Wie angekündigt wird sich die BMW Group mit allen Mitteln gegen die Kartell-Vorwürfe wehren und ist sich keiner Schuld bewusst.
Die abgesehen von der Rückstellunug positive Entwicklung schafft die nötigen Freiräume zur Entwicklung neuer Technologien, die die Fahrzeuge des Unternehmens in den nächsten Jahren prägen werden. Hierbei steht vor allem eine zunehmende Elektrifizierung der Modellpalette im Raum. Im Vergleich zum laufenden Jahr sollen die Verkaufszahlen von Elektroautos und Plug-in-Hybriden bereits 2021 verdoppelt werden, im Anschluss sollen die Zahlen bis 2025 Jahr für Jahr um 30 Prozent steigen. Dass die entsprechenden Zahlen im bisherigen Jahresverlauf knapp unter Vorjahr liegen, ist dabei als ein aufgrund der Modellzyklen einkalkuliertes Ausnahme-Szenario zu betrachten.
Beim Blick auf den weltweiten Absatz der Baureihen stehen in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 die X-Modelle im Fokus. Zuwächse von über 40 Prozent bei X2, X3 und X4 sowie ein starker Absatz des X7 tragen wesentlich zum Erfolg des Unternehmens bei. In absoluten Zahlen war der BMW 5er mit bisher 260.318 Einheiten die meistverkaufte Baureihe, knapp dahinter folgt der in diesem Jahr erneuerte und daher nicht ganzjährig in allen Varianten erhältliche 3er.
Regional betrachtet findet das Wachstum der BMW Group 2019 vor allem in Asien statt. Während der Heimat-Kontinent Europa genau wie Amerika etwas schwächelt und sogar knapp unter den Zahlen des Vorjahres bleibt, kann Asien dank starker Zuwächse in China um deutliche 6,8 Prozent zulegen. In absoluten Zahlen bleibt Europa dennoch die wichtigste Region für den Absatz der BMW Group.
Oliver Zipse (Vorsitzender des Vorstands der BMW AG): “Wir liegen nach den ersten drei Quartalen auf Kurs, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Aber unser Blick geht weiter in die Zukunft: Für uns ist der weitreichende technologische Wandel eine große Chance. Ich bin überzeugt, dass unser Geschäftsmodell dadurch noch gestärkt wird. Denn das Auto der Zukunft mit seinen integrierten digitalen Funktionen ist ein Hochtechnologieprodukt, dessen Komplexität heute noch unterschätzt wird.
Die entscheidende Transformation findet im Auto selbst statt. Wir bringen die technologischen Lösungen auf die Straße, damit das Automobil auch künftig im Einklang mit den Erwartungen und Anforderungen der Gesellschaft steht. Im Fokus stehen dabei insbesondere die digitale Vernetzung und die Umweltverträglichkeit der Mobilität.”
Nicolas Peter (Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen): “Unsere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung zeigen Wirkung: Wir liegen im Wettbewerbsvergleich und vor dem Hintergrund der herausfordernden Rahmenbedingungen auf einem guten Niveau. Unser Anspruch ist jedoch ein anderer. Denn Zukunftsvorleistungen in neue Technologien wie die E-Mobilität müssen finanziert werden. Daher arbeiten wir weiter konsequent an den Themen, die wir selbst in der Hand haben und legen einen klaren Fokus auf Performance und Effizienz.”