Mit dem neuen BMW M2 CS lässt die M GmbH den üblichen Rahmen für Kompaktsportler endgültig hinter sich. Das gilt nicht nur für die Performance, sondern vor allem auch für den Preis: 95.000 Euro Grundpreis heben den exklusiven Top-M2 sogar über das Niveau von M4 oder M550i und bringen ihn auf Augenhöhe mit Fahrzeugen wie dem BMW X4 M Competition – aber natürlich ist auch die Zielgruppe eine völlig andere. Mit anderen Worten: Zum Preis eines M2 CS könnte man auch einen M2 Competition und einen 118d für den Alltag kaufen.
Für den selbstbewussten Preis gibt es allerdings auch eine Reihe guter Gründe, die gemeinsam dafür sorgen dürften, dass der weltweit auf 2.200 Einheiten limitierte BMW M2 CS schnell vergriffen sein wird. Einer der wichtigsten ist die hochattraktive Basis, denn schon die gewöhnlichen Varianten des M2 erfreuen sich größter Beliebtheit und haben sich längst zu den Bestsellern der M GmbH entwickelt. Wenn diese Basis mit weiteren Feinheiten aus dem Garchinger Spezialitäten-Regal aufgewertet wird, ist ein gelungenes Ergebnis beinahe garantiert.
BMW M2 CS: Alle Bilder & Infos zum 450-PS-F87 für 95.000 Euro
Die erforderlichen Zutaten stammen zum größten Teil von den großen Brüdern M3 und M4, was angesichts der ohnehin vorhandenen Nähe zwischen den Modellen niemanden überraschen dürfte. Unter der markant ausgeformten Carbon-Haube des BMW M2 CS kommt der gleiche Biturbo-Reihensechszylinder mit 450 PS und 550 Newtonmeter Drehmoment zum Einsatz, der schon in den Competition-Modellen von M3 und M4 für jede Menge Fahrspaß gesorgt hat. Beim Getriebe hat der Fahrer die Wahl zwischen 6-Gang-Handschalter und 7-Gang-DKG, was nicht nur in der Kompaktklasse längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist und allen Freunden des manuellen Getriebes schon lange vor der ersten Fahrt ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Im Umfeld des BMW M2 CS darf sich der bewährte Antriebsstrang noch fulminanter austoben: Der kürzere Radstand und 20 Kilogramm weniger Gewicht versprechen noch mehr Agilität. Für die Werksangabe von 1.550 Kilogramm Leergewicht haben die Garchinger beim Thema Leichtbau alle Register gezogen: Neben der Motorhaube, dem Dach und Aerodynamik-Anbauteilen wie Frontsplitter, Heckdiffusor und Spoiler-Lippe bestehen auch die Domstrebe, die Mittelkonsole und sogar die Außenspiegel aus Carbon. Wer noch mehr Kohlefaser wünscht, kann den Preis mit der optionalen M Carbon-Keramik-Bremse in den sechsstelligen Bereich treiben.
Während der BMW M2 bisher nicht mit adaptiven Dämpfern erhältlich war, gehört das Adaptive M Fahrwerk beim M2 CS zur Serienausstattung. Kombiniert wird es mit besonders leichten und optional in mattem Gold lackierten 19-Zoll-Schmiedefelgen, auf denen High-Performance-Reifen vom Typ Michelin Pilot Sport Cup 2 montiert wird. 245 Millimeter vorn und 265 Millimeter an der angetriebenen Hinterachse sorgen für satte Traktion auf trockenem Asphalt – wer seinen BMW M2 CS auch an verregneten Tagen nutzen will, sollte aber lieber zur aufpreisfrei angebotenen Michelin Pilot Super Sport-Bereifunng mit deutlich besseren Nässeeigenschaften greifen.
Für die passende Untermalung hat die M GmbH eine neue Sport-Abgasanlage entwickelt, die trotz Otto-Partikelfilter auch akustisch überzeugen soll. Zwei elektrisch gesteuerte Klappen sorgen angeblich dafür, dass der BMW M2 CS den Spagat zwischen Komfort im Alltag und zu den Fahrleistungen passender Lautstärke schaffen kann. Wenn der Top-M2 auf griffigem Asphalt voll gefordert ist, fällt die 100er-Marke mit DKG und Launch Control nach 4,0 Sekunden, der Handschalter benötigt 4,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist unabhängig vom Getriebe elektronisch auf 280 km/h beschränkt.
Im Innenraum kommen die gleichen Leichtbau-Sitze mit Schalen-Charakter wie im M4 zum Einsatz, viel Alcantara unterstreicht den sportlichen Anspruch auch haptisch. Rote Kontrastnähte geben dem CS einen exklusiven Touch, passend dazu kommt das M Lenkrad optional mit roter 12-Uhr-Markierung. Ein CS-Logo vor dem Beifahrer darf wie bei den scharfen Varianten von M3 und M4 auch hier nicht fehlen. Äußerlich wird der BMW M2 CS in vielen Fällen schon deshalb leicht erkennbar sein, weil er als einzige M2-Variante auch in Misanoblau bestellt werden kann.
Wie gut das Gesamtpaket funktioniert, muss der CS in den nächsten Monaten auf der Rennstrecke beweisen: Für einen Aufpreis von über 30.000 Euro dürfen die Kunden nicht nur 40 zusätzliche PS, ein paar Kilogramm weniger Gewicht und gesteigerte Exklusivität erwarten – der CS muss den M2 Competition und die restliche Kompaktsportler-Konkurrenz auch bei Fahrspaß und Rundenzeiten klar in die Schranken weisen.