Die Elektrifizierung steht auch bei der BMW M GmbH vor der Tür und wird uns schon bald Performance-Plug-in-Hybride bescheren. Gegenüber CarAdvice.com.au bestätigte M-Chef Markus Flasch, dass dafür vor allem die größeren und daher ohnehin schwereren Modelle prädestiniert sind. Daraus ergibt sich auch, dass kleinere und daher leichtere Modelle zunächst nicht von der Hybridisierung betroffen sind – oder, je nach Perspektive, profitieren werden.
Sinngemäß sagte er den Australiern: “Ich kann Ihnen versichern, dass wir an der Elektrifizierung arbeiten. Ich bin elektrifizierte Benziner des M-Teams gefahren, ich bin Plug-in-Hybride des M-Teams gefahren. Es gibt sie. Aber ich kann noch keine Details verraten. Ich kann auch keinen Termin dafür nennen. Aber wir arbeiten daran. Es steht vor der Tür.”
Bezogen auf die Baureihen ergänzt Flasch: “Die Modelle, die wir elektrifizieren, werden nicht die puristischen Kernmodelle wie M2, M3 und M4 sein. Wenn wir etwas integrieren, das für zusätzliches Gewicht sorgt, dann wahrscheinlich in einem schwereren, größeren Auto. Der aktuelle X5 M ist zum Beispielein schweres und großes Fahrzeug.”
Wie Markus Flasch schon in unserem Interview vor einigen Monaten gesagt hatte, geht es der M GmbH nicht darum, mit irgendeinem Thema als erster oder vor einem bestimmten Wettbewerber auf dem Markt zu sein: “Das wichtigste ist, dass wir dabei den authentischen M Charakter erhalten und nicht um der Technologie willen bei irgendetwas die ersten sein müssen, um Klischees zu erfüllen oder Buzzwords zu bedienen. Wir setzen Technologie dann ein, wenn wir sie für reif halten und sie uns hilft.”
Gegenüber CarAdvice geht Flasch noch weiter ins Detail: “Wir bauen keine Autos für Leute, die die Autos ohnehin nicht kaufen. Wir bauen Autos für unsere Kunden diese haben eine sehr, sehr klare Meinung dazu, was sie erwarten. Sie werden den Nachfolger ihres aktuellen M-Modells nur dann kaufen, wenn er besser als der Vorgänger ist. Wenn eine neue Technologie das Auto nicht besser macht, werden wir sie nicht nutzen. Damit wir uns das Gewicht zusätzlicher Technologie erlauben können, müssen wir Wege zum Reduzieren des Gewichts an anderen Stellen finden. Auf Seiten von Fahrwerk und Reifen wird einiges zur Gewichtskompensation entwickelt, aber die physikalischen Gesetze gelten natürlich. Es gibt auf diese Herausforderungen keine einfache Antwort.”
Auch wenn Flasch die Nennung konkreter Neuheiten vermeidet, ist der Umkehrschluss vielsagend: Wenn M2, M3 und M4 die einzigen M-Modelle ohne Elektrifizierung oder Hybridisierung bleiben, dürfte die nächste Generation von BMW M5, X3 M, X4 M, X5 M und X6 M ebenso wie ein potenzieller Nachfolger des M8 dank zusätzlichem Elektromotor über noch mehr Leistung verfügen. Da diese Modelle ohnehin nicht durch sonderlich niedriges Gewicht auffallen, lässt sich das Mehrgewicht hier am besten verkraften. Und natürlich hilft eine gewisse elektrische Reichweite dabei, die von der EU geforderten CO2-Grenzwerte einzuhalten.