Während sich BMW Motorsport noch ziert und bisher keine Rennversion des Z4 G29 bestätigt hat, machen die Entwickler der Toyota Supra schon Nägel mit Köpfen. Schon die ersten Eckpunkte klingen dabei extrem vielversprechend: Der Toyota Supra GT4 wiegt nur 1.350 Kilogramm, der BMW-Reihensechszylinder unter der Haube wurde aber auf 430 PS und 650 Newtonmeter Drehmoment gepusht.
Bei der Reduzierung des Gewichts hat sich Gazoo Racing eng am seriennahen GT4-Reglement orientiert, aber auch nicht nur auf Komfort-Verzicht beschränkt. Viele Komponenten des Serien-Supra, die in erster Linie dem Langstrecken- und Geräuschkomfort dienen, sind bei der Rennversion natürlich nicht an Bord. Zusätzliche Elemente wie der Frontsplitter und der große Heckflügel bestehen aus leichten Naturfaser-Verbundwerkstoffen.
Auch des Fahrwerk des Toyota Supra GT4 bleibt relativ seriennah. Genau wie die Z4-nahe Basis kommt der GT4-Rennwagen mit MacPherson-Vorderachse und Mehrlenker-Hinterachse, allerdings kommen speziell für den Motorsport-Einsatz optimierte, vielfach einstellbare Renn-Stoßdämpfer von KW zum Einsatz. Auch die Bremsanlage (von Brembo), die Abgasanlage (von Akrapovic) und natürlich die Bereifung (von Pirelli) wurden an die Bedürfnisse des Rennsports angepasst.
Die Kraft des 430 PS starken Reihensechszylinders wird mit Hilfe einer Siebengang-Automatik an die Hinterräder geschickt. Dort kommt wie in der Serie ein mechanisches Sperrdifferenzial zum Einsatz, um die Kraft optimal zwischen den Hinterrädern zu verteilen.
Der neue Toyota Supra GT4 wird ab März 2020 verkauft und soll zunächst in diversen europäischen Rennserien für Furore sorgen. Der Preis von 175.000 Euro netto bewegt sich auf Augenhöhe mit anderen Kundensport-Rennwagen. Zum Vergleich: Der BMW M4 GT4 ging 2017 zu Preisen ab 169.000 Euro netto an den Start. Supra-Varianten für Motorsport in Nordamerika und Asien sollen später im Lauf des Jahres 2020 folgen.
Abzuwarten bleibt, ob sich auch BMW Motorsport für einen Rennwagen auf G29-Basis entscheidet. Ein BMW Z4 GT4 hätte mit Sicherheit großes Potenzial, auch wenn die Münchner ihren Roadster dafür zunächst in ein Coupé verwandeln müssten – ein Weg, den sie schon beim Z4 GT3 der Generation E89 gegangen sind. Zumindest etwas Hoffnung gibt die kürzlich kommunizierte Strategie, in verschiedenen Klassen auch mit unterschiedlichen Basis-Fahrzeugen antreten zu wollen. So könnte eines Tages ein Lineup mit M2 für die DTM, Z4 für die GT4-Klasse und M4 im GT3-Segment entstehen.
Wer den Toyota Supra GT4 in bewegten Bildern sehen will, sollte sich das folgende Video nicht entgehen lassen:
How much time ⏳ do you need to fall in love ??
Give us 60 seconds and the official image film ? for the GR Supra GT4.
❓ Did it work? ❓#TOYOTAGAZOORacing #GRSupra #Supra #PushingTheLimitsForBetter @Pirelli @myAkrapovic pic.twitter.com/oQq7iaUBLs
— Toyota Motorsport (@tmgofficial) October 29, 2019
(Fotos & Infos: Toyota)