Mit dem Marktstart des neuen VW Golf 8 im Dezember 2019 werden die Karten in der Kompaktklasse neu gemischt. Der unumstrittene Bestseller aus Wolfsburg definiert die nach ihm benannte “Golf-Klasse” und tritt nun in seiner achten Generation an. In unserem Bild-Vergleich zeigen wir ihn Seite an Seite mit dem BMW 1er F40, der in seiner dritten Generation erstmals auf ein vergleichbares Technik-Konzept setzt und sich von seinen bisherigen Alleinstellungsmerkmalen wie ausgeglichener Gewichtsverteilung, Längsmotor und Hinterradantrieb verabschiedet hat.
Aus technischer Sicht bleibt der VW Golf 8 zunächst eng am erfolgreichen Vorgänger: Er nutzt eine weiterentwickelte Variante des mit dem Golf 7 eingeführten Modularen Querbaukastens (MQB), hat den gleichen Radstand und ist äußerlich nur rund drei Zentimeter länger geworden. Mit einer Länge von rund 4,28 Meter, knapp 1,79 Meter Breite und rund 1,45 Meter Höhe bewegt sich der Golf 8 auf einem ähnlichen Niveau wie der BMW 1er F40, der mit 4,32 Meter Länge, 1,80 Meter Breite und 1,43 Meter Höhe dagegenhält.
Auch das Design des VW Golf 8 präsentiert sich als Evolution des Vorgängers, wirkt mit schmaleren LED-Scheinwerfern und flacher gezeichneten Rückleuchten aber noch moderner. Während der Volkswagen gerade an der Front auf Breitenwirkung und schmale Details achtet, setzt der BMW 1er F40 auf große und markante Nieren und relativ hohe Scheinwerfer.
Völlig neu präsentiert sich der Innenraum des VW Golf 8, denn hier setzt er ganz im Sinne der Zeit auf volldigitale Displays und wenige klassische Knöpfe. Anders als beim BMW 1er F40 ist das 10,25 Zoll große Display hinter dem Lenkrad serienmäßig an Bord, ein weiteres 10,25-Zoll-Display rechts davon ist ebenso wie ein Head-up-Display optional erhältlich. Moderne Sprachbedienung und ständige Vernetzung verstehen sich bei einem Neuwagen 2019 ebenso von selbst wie eine Vielzahl von elektronischen Assistenzsystemen.
Bei den Antrieben setzt der VW Golf 8 auf das Schlagwort Hybrid: Dabei geht es einerseits um Mildhybride mit 48-Volt-Bordnetz, die als Benziner unter dem Namen eTSI mit 110, 130 und 150 PS erhältlich sind und immer mit einem 7-Gang-DSG kombiniert werden. Außerdem soll es etwas später zwei Plug-in-Hybride mit 204 und 245 PS Systemleistung geben, Details zur elektrischen Reichweite nennen die Wolfsburger aber noch nicht.
Beim Diesel haben Golf-8-Kunden die Wahl zwischen 115 und 150 PS, für die jeweils ein 2,0 Liter TDI-Motor verantwortlich ist. Genau wie andere moderne Dieselmotoren, etwa im BMW X1 Facelift, erfüllt auch der neue TwinDosing-TDI schon heute die ab 2021 ohnehin vorgeschriebene Abgasnorm Euro-6d. Alle zum Marktstart erhältlichen Modelle sind klassische Fronttriebler, Kunden auf der Suche nach Allradantrieb brauchen noch Geduld bis 2020. Auf ein System wie BMW ARB, das den Frontantrieb auch für fahrdynamisch ambitioniertere Fahrer interessant machen soll, müssen Golf-Fahrer ebenfalls verzichten.
[Fotos: BMW / Volkswagen]