Der deutliche Ausbau des BMW-Angebots im Luxus-Segment soll den Absatz entsprechender Fahrzeuge schon bald verdoppeln. Grundlage dieser Aussage ist der Absatz von 65.000 Fahrzeugen im Jahr 2018, wobei es sich fast ausschließlich um 7er-Limousinen gehandelt hat. Mit der Einführung von BMW 8er und BMW X7 sowie der umfassenden Modellpflege für den 7er soll der Absatz im laufenden Jahr bei rund 110.000 Einheiten liegen, schon 2020 sollen es 135.000 bis 140.000 Fahrzeuge sein.
Die Zahlen stammen von keinem geringeren als Finanzvorstand Nicolas Peter, der sich in München entsprechend geäußert hat und unter anderem vom Manager Magazin zitiert wird. Für BMW zählt neben 7er, 8er und X7 auch der i8 zu den Luxusklasse-Modellen, die Produktion des Plug-in-Hybrid-Sportwagen endet allerdings im April 2020 und kann entsprechend wenig zu den angekündigten Verkaufszahlen beitragen.
Auch wenn das BMW 7er Facelift 2019 sehr umfangreich ausgefallen ist und sich vor allem auf dem Hauptmarkt China positiv bemerkbar machen soll, entfällt der größere Teil des Wachstums auf die neue 8er-Reihe und das Luxus-SUV X7. Im ersten Halbjahr 2019 fand das Edel-SUV weltweit bereits über 13.500 Kunden, der 7er kam auf über 23.500 Kunden und die 8er-Reihe wurde knapp über 5.000 Mal verkauft.
Nach zusammen rund 42.000 Luxus-Automobilen in den ersten sechs Monaten ist klar, dass die Verkäufe im zweiten Halbjahr bisher deutlich besser gelaufen sind. Das ist auch kein Wunder, schließlich kamen das 7er Facelift, der X7 und das 8er Cabrio erst im Frühjahr in den Handel und konnten bis zum Halbjahr praktisch nur im zweiten Quartal verkauft werden.
Im Fall der 8er-Reihe folgt der wichtigste Absatz-Impuls erst in ein paar Wochen: Das viertürige BMW 8er Gran Coupé (zum Fahrbericht) soll der unumstrittene Bestseller der Baureihe werden und feiert erst im November seinen Marktstart. Außerdem wird die 8er-Reihe in den nächsten Monaten mit den 600 bis 625 PS starken M8-Topmodellen weiter aufgerüstet.
Für die BMW Group ist ein möglichst hoher Absatz im Luxus-Segment schon deshalb erstrebenswert, weil bei Preisen von zum Teil weit über 100.000 Euro naturgemäß höhere Margen erzielt werden können. Klar ist aber, dass BMW auch andere Segmente nicht vernachlässigt: Mit dem gerade erst präsentierten BMW 1er F40, dem X1 Facelift und dem schon bald kommenden BMW 2er Gran Coupé sind die Münchner auch in der Kompaktklasse gut aufgestellt. Hinzu kommen die Elektroautos i3 und MINI Cooper S E sowie zahlreiche Plug-in-Hybride in so gut wie allen Fahrzeugklassen.