Am Ende der DTM-Saison 2019 sind es die kleinen Dinge, über die man sich bei BMW Motorsport freuen muss. Beim Finale auf dem Hockenheimring konnten die Piloten der sechs BMW M4 DTM ohnehin nicht mehr ins Rennen um die Meisterschaft eingreifen und auch in der Herstellerwertung war nichts mehr zu gewinnen oder verlieren. Mit einem zweiten Platz im Samstags-Rennen konnte Marco Wittmann zumindest noch ein Podium holen, während am Sonntag Timo Glock auf Rang vier bestplatzierter BMW-Pilot war.
In der Fahrerwertung fuhr Marco Wittmann mit 202 Punkten auf den dritten Rang, nachdem ihm im letzten Rennen ein Unsafe Release durch seine Boxencrew die Chance auf weitere Punkte nahm. An der Meisterschaft von Audi-Pilot René Rast, der insgesamt 322 Punkte sammelte, konnten weder er noch Vize-Meister Nico Müller in einem weiteren Audi rütteln.
Auch in der Markenwertung muss sich BMW klar hinter den dominanten Audis einsortieren: Die Ingolstädter holten im Lauf der Saison 1.132 Punkte, während BMW lediglich 550 Zähler sammeln konnte. Dass Aston Martin mit nur 49 Zählern noch weitaus schwächer abschnitt, dürfte niemanden bei BMW Motorsport trösten.
Jens Marquardt (BMW Group Motorsport Direktor): „Das war zum Abschluss der Saison noch einmal ein extrem turbulentes Rennen hier in Hockenheim. Das Wetter hat dabei natürlich eine dominante Rolle gespielt, hinzu kamen ein paar Zwischenfälle, mit denen wir uns das Leben nicht unbedingt leichter gemacht haben. So war Platz vier für Timo Glock das Maximum. Allerdings hatten wir uns für diesen Rennsonntag deutlich mehr vorgenommen. Und das gilt auch für die Saison 2019 insgesamt. Glückwunsch an Marco Wittmann zum dritten Platz in der Gesamtwertung. Er hat vier Siege für uns gefeiert, außerdem stehen die Einzelerfolge von Philipp Eng und Bruno Spengler für uns zu Buche. Trotz schwieriger Umstände haben weder unsere Fahrer noch irgendjemand sonst aus unserer Mannschaft aufgehört zu kämpfen. Dafür danke ich allen sehr herzlich. Jetzt fokussieren wir uns voll auf die Arbeit für 2020, damit wir uns wieder stärker präsentieren können. Glückwunsch an Audi zum Titelgewinn – und auch Glückwunsch an Aston Martin zu einer insgesamt vielversprechenden Debüt-Saison. Genauso wie der Start der japanischen Hersteller in Hockenheim haben die vielen Neuerungen in der DTM 2019 für frischen Wind gesorgt. Die Serie befindet sich definitiv auf dem richtigen Weg. Jetzt freuen wir uns auf das Highlight zum Ausklang des DTM-Jahres in Fuji Ende November.“
Stefan Reinhold (Teamchef BMW Team RMG): „Es war heute ein sehr schwieriges Rennen. Mal waren wir vorne dabei, mal lagen wir hinten. Bei Bruno Spengler haben wir versucht, ihn durch unsere Taktik nach vorne zu bringen. Die Situation mit Marco Wittmann in der Boxengasse war unglücklich, da ging es um Zentimeter. Wir haben gesehen, dass die ‚Pit Lane’ recht voll war, und versucht, das zu managen. Aber unser Boxennachbar hat leider auch mit gestoppt. Das sind Sachen, die gehen dann auch mal schief, wenn es so eng ist. Wir sind froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Mit Timo Glock konnten wir auch nicht weiter nach vorn kommen, da hat es an der Pace gefehlt. Aber mein Team hat auch in dieser Saison wieder großartige Arbeit geleistet. Danke an alle Mechaniker und Ingenieure für einen tollen Job über 18 Rennen.“
Marco Wittmann (#11 Schaeffler BMW M4 DTM, BMW Team RMG, Startplatz: 5., Rennergebnis: 12., Fahrerwertung: 3., 202 Pkt.): „Im Prinzip war unser Rennen nach der Durchfahrtsstrafe gelaufen. Wir haben zwar noch auf eine Safety-Car-Phase gehofft, um den Anschluss zu finden. Aber diese blieb uns leider verwehrt. Am Ende war es ein Rennen zum Vergessen. Aber ich stehe nach der Saison auf dem Podium, bin Dritter in der Gesamtwertung. Das überwiegt. Darauf können wir stolz sein. Wir hatten nicht immer das beste Paket im Vergleich zur Konkurrenz. Daher ist der dritte Platz ein schöner Abschluss einer Saison mit viel Auf und Ab.“
Bruno Spengler (#7 BMW Bank M4 DTM, BMW Team RMG, Startplatz: 14., Rennergebnis: 9., Fahrerwertung: 9., 106 Pkt.): „Rang neun ist natürlich nicht meine Traumplatzierung. Aber von Startplatz 14 war es trotzdem eine gute Aufholjagd. Die Strategie des Teams war super. Wir haben genau im richtigen Moment gestoppt. Das war perfekt. Mehr war nicht drin. Wir müssen uns jetzt auf nächstes Jahr fokussieren, damit wir das Beste aus unserem Auto herausholen. Das ist das Ziel.“
Timo Glock (#16 BMW M4 DTM, BMW Team RMR, Startplatz: 2., Rennergebnis: 4., Fahrerwertung: 12., 58 Pkt.):
„Es war schade. Ich habe den Start schon nicht richtig hinbekommen und hatte direkt durchdrehende Räder. Überhaupt hatte ich große Probleme mit dem Grip. Es war sehr schwierig, den Reifen bei den kalten Bedingungen zum Arbeiten zu bringen. Als ich hinter René Rast war, hatte ich eigentlich den besseren Speed, aber sobald ich nah genug dran war, ist so viel Wasser durch den Lufteinlass reingekommen, dass mein Motor angefangen hat, ein bisschen Leistung zu verlieren. Dadurch hatte ich keine Chance, ihn anzugreifen. Am Ende hatte ich noch einen kleinen Kampf mit Jamie Green. Es ist natürlich schade, dass wir auf Platz vier knapp das Podium verpasst haben. Das hätte ich gerne für die Jungs gemacht, aber es hat einfach nicht gereicht.“
Bart Mampaey (Teamchef BMW Team RBM): „Die Bedingungen waren heute schwierig. Das Startprozedere stand ganz im Zeichen von Sicherheit, was absolut richtig war. Da die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Safety-Car-Phase geben würde, recht hoch war, haben wir unsere Strategie gesplittet. Mit Joel Eriksson sind wir lange draußen geblieben. Das hat uns Position sechs beschert, was gut ist. Das Rennen hat ein wenig unsere Saison widergespiegelt. Es gab einige Höhen und Tiefen. Aber wir sind bereit, uns nächste Saison wieder stärker zu präsentieren.“
Philipp Eng (#25 ZF BMW M4 DTM, BMW Team RMR, Startplatz: 7., Rennergebnis: 14., Fahrerwertung: 6., 144 Pkt.): „Das Rennen heute hat zu meiner zweiten Saisonhälfte gepasst. Die Bedingungen waren wegen des starken Regens schwierig, und wir haben versucht, das Beste daraus zu machen. Das ist uns leider nicht gelungen. Ich werde das jetzt schnell abhaken und dann im nächsten Jahr wieder voll angreifen.“
Joel Eriksson (#47 CATL BMW M4 DTM, BMW Team RBM, Startplatz: 4., Rennergebnis: 6., Fahrerwertung: 11., 61 Pkt.): „Das war nicht schlecht heute. Die Pace im Rennen war fantastisch heute. Wir haben gezeigt, dass wir auch im Nassen schnell sein können. Es ist schön, die Saison so zu beenden. Als die anderen Fahrer alle gestoppt hatten, hatte ich zusammen mit Jamie Green freie Fahrt. Und wir waren wirklich schnell. Insgesamt war es kein einfaches Rennen, aber mit einem positiven Ausgang.“
Sheldon van der Linde (#31 Shell BMW M4 DTM, BMW Team RBM, Startplatz: 15., Rennergebnis: 13., Fahrerwertung: 13., 42 Pkt.): „Nach einem schlechten Qualifying konnte ich auch kaum Positionen gut machen. Das war ein insgesamt ein schwieriges Wochenende für uns. Rückblickend auf die gesamte DTM-Saison kann ich sagen, dass ich in diesem Jahr sehr viel gelernt habe. Darauf werde ich aufbauen.“