Mit dem neuen Porsche Taycan kommt 2020 der erste ernstzunehmende Elektro-Sportwagen aus Deutschland auf den Markt. Die viertürige Sportlimousine ist der erste Porsche mit reinem Elektroantrieb und wird von den Zuffenhausenern selbstbewusst als “Beginn einer neuen Ära” bezeichnet. Auch ohne Verbrennungsmotor lässt es der Porsche Taycan richtig krachen: Das Einstiegs-Modell Taycan Turbo leistet 500 kW oder 680 PS, der Taycan Turbo S kommt sogar mit einer Maximalleistung von 560 kW oder 761 PS.
Die resultierenden Fahrleistungen sind selbst im Porsche-Umfeld beeindruckend: Das Basismodell beschleunigt in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und ist damit eine Zehntelsekunde schneller als der BMW M5 Competition, das Topmodell benötigt sogar nur 2,8 Sekunden. Einzig bei der Höchstgeschwindigkeit lässt der Porsche Taycan Vernunft walten: Mehr als 260 km/h erlaubt die Elektronik nicht, weil die Reichweite darunter zu sehr leiden würde.
Dennoch ist klar: Die allermeisten anderen Verkehrsteilnehmer werden vor allem das Heck des Taycan zu sehen bekommen, wenn es der Fahrer der lautlosen Supersport-Limousine darauf anlegt. Dass die Zuffenhausener auch auf kurvigem Untergrund Benchmark sein wollen, zeigt die vor wenigen Tagen kommunizierte Nürburgring-Rundenzeit von 7:42 Minuten – etwas langsamer als ein BMW M5, aber schneller als jedes andere viertürige Elektroauto.
Auch ohne Geschwindigkeiten jenseits der 260 oder das Streben nach neuen Nordschleifen-Rekorden dürfte die Reichweite für den einen oder anderen Interessenten ein Problem darstellen. Gemäß WLTP schafft der Taycan Turbo maximal 450 Kilometer, der stärkere Turbo S wird mit 412 Kilometern angegeben. Wer die maximalen Fahrleistungen des Porsche Taycan ab und zu erleben möchte, wird sich mit deutlich niedrigeren Praxis-Reichweiten arrangieren müssen – was aber zumindest so lange kein Problem ist, wie sich eine Schnellladesäule entlang der Route befindet.
Dank einer Systemspannung von 800 Volt kann der Akku des Porsche Taycan an entsprechenden Ladesäulen in kürzester Zeit sehr viel Energie aufnehmen. Unter optimalen Bedingungen genügen 22,5 Minuten, um den Akku von 5 auf 80 Prozent zu bringen. Oder anders: Rund fünf Minuten genügen für 100 Kilometer WLTP-Reichweite. Im Alltag der meisten Menschen stehen nur deutlich weniger leistungsfähige Ladesäulen zur Verfügung, wodurch sich die Ladezeit deutlich erhöht. Die Gesamt-Kapazität der Performance-Batterie Plus gibt Porsche mit 93,4 kWh an.
Auch die Preise sind Porsche-typisch selbstbewusst: Los geht es bei 152.136 Euro für den Taycan Turbo, der Turbo S kostet 185.456 Euro. Zum Vergleich: Der 625 PS starke BMW M5 Competition ist bereits ab 128.900 Euro erhältlich. Für die meisten Taycan-Kunden dürften dieser Vergleich aber keine Rolle spielen – wer sich für den ersten Elektro-Porsche interessiert, entscheidet sich in aller Regel ganz bewusst gegen einen Sportwagen mit Verbrennungsmotor.
Oliver Blume (Vorstandsvorsitzender der Porsche AG): “Der Taycan verbindet unsere Tradition mit der Zukunft. Er schreibt die Erfolgsstory unserer Marke fort – einer Marke, die seit mehr als 70 Jahren fasziniert und Menschen auf der ganzen Welt begeistert. Dieser Tag markiert den Beginn einer neuen Ära.”
(Fotos: Porsche)