Zur Feier des 500. DTM-Rennens hat sich auch BMW Motorsport etwas Besonderes einfallen lassen. Vor dem Sonntags-Rennen auf dem Lausitzring ging der ehemalige Formel 1-Pilot mit einem historischen BMW M3 E30 DTM auf die Strecke und durfte erleben, womit Tourenwagen-Rennfahrer vor einem Vierteljahrhundert um Siege kämpften.
Der von Timo Glock bewegte Zakspeed-M3 war 1988 als Werksauto in der DTM im Einsatz und befindet sich noch im absoluten Original-Zustand. Regelmäßig im Renntempo bewegt wird der Oldie von Christian Menzel und Marc Hessel, die den M3 E30 in der Tourenwagen Classics einsetzen.
Timo, wie viel Spaß hatten Sie am Steuer des BMW M3 E30?
Timo Glock: “Es war einfach mega! Es hat wirklich sehr, sehr viel Spaß gemacht. Das ist pures Autofahren. Du bist richtig am Arbeiten, und wenn du so ein Auto eine halbe Stunde bewegst, dann weißt du, was du getan hast. Du hast keine Servolenkung, du musst kuppeln, du musst schalten, die Schaltvorgänge müssen passen, du musst mit Zwischengas fahren, was ich gefühlt schon Jahrzehnte nicht mehr gemacht habe. Aber das hat alles sehr gut gepasst – das Auto ist wirklich ein Traum und war perfekt vorbereitet.”
Was ist am BMW M3 E30 anders als bei Ihrem aktuellen BMW M4 DTM?
Timo Glock: “Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Zum einen, dass man keine Servolenkung hat. Das Hauptthema ist aber das Schalten. Du fährst mit einer Hand in die Ecke rein, und die Schaltvorgänge müssen schnell sein, denn du kannst dabei viel Zeit gewinnen oder verlieren. Wenn man zurückdenkt: Die DTM feiert am Wochenende das 500. Rennen, und die Jungs sind damals mit den Autos auf Messers Schneide und Rad an Rad über die Nordschleife gefahren. Man kann nur den Hut vor dem ziehen, was die Jungs damals geleistet haben. Es ist eine Kunst, so ein Auto schnell zu bewegen.”
Welches Auto macht mehr Spaß?
Timo Glock: “Das kann man nicht vergleichen, die Autos sind so unterschiedlich, und jedes macht auf seine Art und Weise sehr viel Spaß. Den BMW M3 E30 zu fahren, ist super, weil alles mechanisch ist. Es gibt keinen aerodynamischen Abtrieb und du kannst als Fahrer großen Einfluss zum Beispiel darauf nehmen, wie das Auto in die Kurve einlenkt. Unser aktueller BMW M4 DTM ist natürlich viel schneller, er hat wesentlich mehr PS, und du hast den aerodynamischen Abtrieb, der die Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht, die wir heute fahren. Es sind beides fantastische Autos.”