Die Entwicklung des BMW iNext läuft weiterhin auf Hochtouren und soll wie geplant 2021 im Werk Dingolfing beginnen. Einen spannenden Blick hinter die Kulissen liefern einige aktuelle Fotos aus dem Prototypen-Bau im Münchner FIZ, wo die späteren Erlkönige im Pilotwerk der BMW Group aufgebaut werden.
Im Mittelpunkt stehen dabei hohe Qualitäts-Standards, die auch frühe Prototypen schon erfüllen müssen, sowie möglichst seriennahe Prozesse als Vorbereitung auf die spätere Serienproduktion. Im Fall des BMW iNext, einem Elektroauto im Format des X5, kommt anders als bei i3 und i8 die Herausforderung hinzu, dass die Fahrzeuge später am gleichen Band wie andere in Dingolfinger Modelle gebaut werden sollen.
Um die elektrischen Fahrfunktionen und die hochkomplexen Assistenzsysteme für das autonome Fahren absichern zu können, kommen im Pilotwerk auch einige neue digitale Hilfsmittel zum Einsatz. Im Karosseriebau wird das Rotationsverbinder-Verfahren ROTAV erprobt, das ein Zusammenfügen von Aluminium mit höchstfestem Stahl ermöglicht. Dabei durchdringt ein Stahlteil das Aluminium-Bauteil, wobei die entstehende Reibungswärme für ein Verschmelzen der Bauteile sorgt.
Um die fertigen Karossen der Prototypen zu überprüfen, setzt die BMW Group auf eine Vermessung per Laser-Radar. Hierbei kann anders als bisher auf ein manuelles Setzen von Messmarken verzichtet werden, was den Prozess deutlich schneller macht. Außerdem wird mit Hilfe von Computertomographie ein dreidimensionales Abbild der Prototypen erstellt, das auch eine Kontrolle des Innenlebens zulässt. So können auch die Verbindungen zwischen den Bauteilen überprüft werden, ohne sie zerlegen zu müssen.
Der BMW iNext soll 2021 mehr als 600 Kilometer Reichweite gemäß WLTP bieten und in der Lage sein, in weniger als vier Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Er ist von Beginn an für automatisiertes Fahren gemäß Level 3 konzipiert, später sind weitere Schritte in Richtung autonomes Fahren angedacht.
Udo Hänle (Leiter Produktionsintegration und Pilotwerk): “Ein vollelektrisches Fahrzeug für die Serienproduktion vorzubereiten, ist eine spannende und zugleich herausfordernde Aufgabe. Bis zum offiziellen Produktionsstart werden wir bis zu 100 Prototypen des BMW iNEXT bauen. In dieser Phase setzen wir im Pilotwerk eine Vielzahl von neuen Innovationen ein. Damit gestalten wir unsere Prozesse noch schneller und effizienter. Gleichzeitig schulen wir jetzt schon die ersten Produktionsmitarbeiter aus dem Werk Dingolfing und bereiten sie auf das neue Produkt vor.”